Sport: Jürgen Frey (jüf)
Herr Brack, Sie gelten als Erfinder des siebten Feldspielers im Handball. Wie nehmen Sie die aktuelle Entwicklung wahr?
Dadurch dass der siebte Feldspieler nun nicht mehr durch ein Leibchen gekennzeichnet werden muss, wird dieses taktische Mittel in Unterzahl zu fast 100 Prozent angewandt. Das habe ich genau so erwartet. Für das deutsche Team war die Effektivität im Angriffsspiel bei Olympia gegen Polen der Schlüssel zum Sieg.
Wie verändert sich die Sportart dadurch?
Sie wird sich sehr markant verändern. Es ist jetzt mehr Handball-Schach als Spiel und Kampf. Mal sehen, wie lange uns die Neuerung erhalten bleibt. Aber grundsätzlich sollte man beschlossene Regeln annehmen und das Beste daraus machen.
Wird nicht der Stellenwert einer bisher funktionierenden Abwehrarbeit eingeschränkt?
Nein, vielmehr ist die Deckung bei einer 6:7-Unterzahl noch mehr gefordert. Es muss stärker antizipiert werden, aktiver verteidigt werden. Und die Torhüter sind einer zusätzlichen Belastung ausgesetzt. Sie müssen sprinten, können sich aber auch spektakulär in Szene setzen.
Rolf Brack leitet an diesem Samstag eine Trainerfortbildung zum Spiel 7:6 und 6:6 ohne Torwart. Sie findet von 9.45 Uhr bis 13 Uhr in der Schafhausäckerhalle in Plochingen statt. Kosten: 50 Euro. Es sind noch Plätze frei. Brack ist in der neuen Saison als Berater von Zweitligist DJK Rimpar Wölfe tätig.