Der Olympia-Tag beginnt mit Gold für Malaika Mihambo im Weitsprung, Silber für die Seglerinnen Tina Lutz und Susann Beucke und Bronze für Sebastian Brendel und Tim Hecker im Canadier-Zweier. Ausgeschieden sind die Basketballer und das Beachvolleyball-Duo Ludwig/Kozuch.

Tokio - Elfter Entscheidungstag der Olympischen Spiele, siebte Goldmedaille für Deutschland: Malaika Mihambo sprang am Dienstag im letzten Versuch exakt 7,00 Meter, was zum Olympiasieg reichte. Silber holte das deutsche Team im Segeln, Bronze gab es für den Canadier-Zweier, Enttäuschungen dagegen im Teamsport.

 

Leichtathletik: Der Weltmeisterin Malaika Mihambo ist im Weitsprung-Krimi von Tokio eine goldene Punktlandung gelungen. Im Olympia-Finale triumphierte die 27-Jährige von der LG Kurpfalz im letzten Versuch mit 7,00 Metern. Silber sicherte sich die bis zum fünften Durchgang führende viermalige Weltmeisterin und London-Olympiasiegerin Brittney Reese aus den USA mit 6,97 Metern vor der Weltjahresbesten Ese Brume aus Nigeria.

In einer Fabelweltrekordzeit zum Olympiasieg

Leichtathletik II: Der Leipziger Robert Farken ist über die 1500 Meter ins Halbfinale gelaufen. Der 23-Jährige qualifizierte sich in 3:36,61 Minuten in seinem Vorlauf. Amos Bartelsmeyer aus Frankfurt (3:38,36) kam nicht weiter. Zu den Favoriten gehören Rio-Olympiasieger Matthew Centrowitz aus den USA, Europameister Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen und der kenianische Weltmeister Timothy Cheruiyot, der mit der zweitschnellsten Vorlaufzeit weiterkam.

Leichtathletik III: Der Norweger Karsten Warholm ist in einer Fabelweltrekordzeit zum Olympiasieg über die 400 Meter Hürden gestürmt. Der zweifache Weltmeister rannte in 45,94 Sekunden zum Triumph vor dem US-Amerikaner Rai Benjamin (46,17). Bronze sicherte sich Alison dos Santos (46,72) aus Brasilien. Warholm hatte beim Diamond-League-Meeting in Oslo am 1. Juli schon den Uralt-Weltrekord gebrochen. Bei seinem Heimspiel im Bislett-Stadion hatte er in 46,70 Sekunden gewonnen. Der Welt- und Europameister war damit acht Hundertstelsekunden unter der fast 29 Jahre alten Zeit des Amerikaners Kevin Young bei Olympia 1992 in Barcelona geblieben.

Basketball: Die deutschen Basketballer sind im Viertelfinale ausgeschieden. Die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl musste sich Europameister Slowenien um NBA-Superstar Luka Doncic mit 70:94 (37:44) geschlagen geben und verpasste in Saitama den erstmaligen Einzug in ein Halbfinale bei Olympischen Spielen.

Erste Medaille für die deutschen Kanuten

Segeln: Tina Lutz und Susann Beucke haben bei den Segel-Regatten vor Enoshima Silber gewonnen. Mit Platz fünf im abschließenden Medaillenrennen der 49er FX verbesserte sich das Duo aus Holzhausen und Strande noch vom dritten auf den zweiten Rang der Gesamtwertung. Olympiasiegerinnen wurden wie 2016 in Rio die Brasilianerinnen Martine Grael/Kahena Kunze. Bronze ging an die Niederländerinnen Annemiek Brekkering/Annette Dütz.

Kanu I: Sebastian Brendel und Olympia-Debütant Tim Hecker haben im Canadier-Zweier mit Bronze die erste Medaille für die deutschen Kanuten gewonnen. Zum erhofften Gold reichte es für das Duo aus Potsdam und Berlin über die 1000-Meter-Distanz nicht. Auf dem Sea Forest Waterway musste sich der als Mitfavorit ins Rennen gegangene 33 Jahre alte Brendel mit seinem neuen Partner Hecker (23) den Kubanern Sergey Torres Madrigal/Fernando Dayan Jorge Enriquez und den chinesischen Weltmeistern Liu Hao und Zhen Pengfei geschlagen geben.

Kanu II: Olympia-Debütant Jacob Schopf ist knapp an einer Medaille im Kajak-Einer vorbeigefahren. Der 22-Jährige wurde Vierter. Gold ging an den Ungarn Balint Kopasz. Dessen Landsmann Adam Varga wurde Zweiter. Bronze holte sich Fernando Pimenta aus Portugal.

Frank Stäbler erreicht souverän das Viertelfinale

Ringen: Der dreimalige Weltmeister Frank Stäbler hat souverän das Viertelfinale erreicht. Der Musberger, der genau wie Olympiasiegerin Aline Rotter-Focken seine Karriere nach Tokio beenden wird, gewann seinen Auftaktkampf gegen Europameister Mate Nemes aus Serbien am Dienstag mit 4:1. Nächster Gegner des Griechisch-römisch-Spezialisten in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm ist der Iraner Mohammad Reza Geraei. Auch Denis Kudla steht in der Runde der letzten Acht. Der 26-Jährige aus Schifferstadt setzte sich im Achtelfinale der Klasse bis 87 Kilogramm mit 4:1 gegen den Kasachen Nursultan Tursinow durch.

Beachvolleyball: Olympiasiegerin Laura Ludwig und ihre Partnerin Margareta Kozuch haben den Einzug ins Halbfinale verpasst. Im Viertelfinale unterlag das Duo aus Hamburg den Weltranglistenfünften Alix Klineman/April Ross aus den USA 0:2 (19:21, 19:21). Von den ursprünglich drei deutschen Duos in Japan ist damit nur noch das Team aus Julius Thole und Clemens Wickler im Wettbewerb.

Tischtennis: Die deutschen Frauen haben im Mannschafts-Wettbewerb das Halbfinale erreicht. Die an drei gesetzten Petrissa Solja, Shan Xiaona und Han Ying behaupteten sich im Viertelfinale in Tokio knapp mit 3:2 gegen Südkorea. Den entscheidenden Punkt im letzten Einzel sicherte Shan Xiaona mit einem 3:0 (11:8, 11:6, 11:9) gegen Choi Hyojoo. Mit dem ersten Matchball machte sie das Weiterkommen perfekt.

Rekord-Weltmeister Frankreich wie erwartet im Halbfinale

Wasserspringen: Der Dresdner Wasserspringer Martin Wolfram hat das Finale im Kunstspringen vom Drei-Meter-Brett erreicht. Der 29-Jährige erhielt für seine sechs Sprünge im Halbfinale 423,00 Punkte und belegte damit den neunten Platz. Das Finale der besten zwölf Springer findet noch am selben Tag um 15 Uhr Ortszeit (8 Uhr/MESZ) statt. Bester des Halbfinals war der Chinese Xie Siyi, der 543,45 Zähler erreichte. Rekordeuropameister Patrick Hausding war überraschend am Montag bereits im Vorkampf ausgeschieden.

Handball: Rekord-Weltmeister Frankreich hat wie erwartet als erstes Team das Halbfinale erreicht. Der Olympia-Zweite von Rio setzte sich im Viertelfinale gegen Bahrain mühelos mit 42:28 (21:14) durch. Bester Werfer beim Sieger war der frühere Bundesligaprofi Kentin Mahé mit neun Toren. Die deutsche Mannschaft bestreitet das letzte Viertelfinale des Tages gegen Ägypten (13.45 Uhr MESZ) und würde im Falle des Weiterkommens auf Frankreich treffen.