Benjamin Alexander war am Sonntag beim Riesenslalom völlig chancenlos. Doch der Skifahrer aus Jamaika lebt den olympischen Geist bei den Spielen in Peking – und war einer der gefragtesten Sportler.

Yanqing - Er war Model, legte als DJ in Clubs auf - und ist jetzt der erste Skirennläufer, der bei Olympischen Winterspielen für Jamaika die Piste hinabfuhr. Mit über einer Minute Rückstand auf den Schweizer Sieger Marco Odermatt kam Benjamin Alexander am Sonntag im Riesenslalom zwar nicht annähernd an die Top-Plätze ran - „doch meine Goldmedaille habe ich schon bei der Eröffnungsfeier gewonnen“, sagte der 38-Jährige mit Blick auf seine Rolle als Fahnenträger.

 

Dass er sich überhaupt qualifiziert hat, grenzt an ein Wunder. 2016 stand der gebürtige Engländer laut eigenen Angaben das erste Mal auf Ski. „Vor zwei Jahren bin ich dann mein erstes Rennen gefahren.“

Gefragter Mann

Sein Karriereweg ist ein ungewöhnlicher. „Aber als ich 2018 die Spiele in Pyeongchang im TV erlebt habe, wollte ich selbst dabei sein“, sagte der wohl gefragteste Mann am Sonntag.

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„Den Rückstand, den ich habe, kann ich nicht mehr so einfach aufholen. Hätte ich früher angefangen, wäre mehr möglich“, glaubt Alexander, der vom Kultfilm „Cool Runnings“ inspiriert wurde. Die Sportkomödie basiert auf dem früheren jamaikanischen Bobfahrer Dudley Stokes und dessen Crew, die allen Widrigkeiten trotzten, um sich für die Winterspiele 1988 in Calgary zu qualifizieren. „Ich brauche Herausforderungen. Und ich will die Winterspiele diverser machen“, sagte Alexander.