Die deutschen Kombinierer holen die Olympische Silbermedaille im Teamwettbewerb. Doch bei der Siegerehrung fehlt mit Eric Frenzel einer der Läufer. Die Hintergründe.

Nachrichtenzentrale : Henning Jochum (hej)

Peking - Beim Blick auf das Siegertreppchen bei der „Flower Ceremony“ machte sich bei vielen Sport-Fans am Donnerstagmittag Unbehagen breit. Die deutschen Kombinierer haben wenige Minuten zuvor die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen im Team gewonnen. Doch einer fehlte bei der Zeremonie nach dem Rennen: Eric Frenzel.

 

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Der 33-Jährige kam als dritter von vier Läufern komplett erschöpft in den Zielbereich, bevor er Schlussläufer Vinzenz Geiger auf die Reise schickte. Frenzel sackte danach zusammen und blieb auch der Ehrung fern. Bundestrainer Hermann Weinbuch gab am ARD-Mikrofon eine erste Entwarnung: „Eric hat sich völlig verausgabt. Das mit Corona wird sein Übriges dazu beigetragen haben. Ihm geht es mittlerweile aber wieder besser.“ Frenzel war erst drei Tage vor dem Teamwettbewerb aus seiner Corona-Quarantäne in China entlassen worden.

Dank an die Teamkollegen

Und kurze Zeit später war die Erleichterung umso größer. Zusammen mit seinen Teamkollegen Vinzenz Geiger, Manuel Faißt und Julian Schmid gab Frenzel der ARD ein Interview: „Ja, es geht mir jetzt wieder gut. Ich hadere noch etwas mit mir selbst, aber bin natürlich überglücklich, dass wir Silber gewonnen haben.“ Frenzel bedankte sich vor allem bei seinen Kollegen, die „das rausgeholt haben, was ich verbockt habe.“

Im Rennen musste der 33-Jährige die ersten drei Athleten ziehen lassen und übergab auf Platz vier liegend an Vinzenz Geiger, der dann aber eine Aufholjagd startete – und das deutsche Team tatsächlich noch zu Silber führte.

Teamarzt gibt Entwarnung

Nach der Siegerehrung gab der deutsche Teamarzt Stefan Pecher Entwarnung. „Es handelt sich hauptsächlich um eine Unterkühlung, der Kreislauf ist wieder stabil. Sicher war die Belastung aufgrund des massiven Anfangstempos nach der langen Quarantäne ein bisschen hoch, aber gesundheitliche Schäden sind nicht zu erwarten. Ihm geht es wieder deutlich besser“, sagte Pecher.

„Eric ist von der Lunge her frei, die Herztöne sind auch rein“, so der Teamarzt weiter. „Er konnte alleine in die Kabine laufen, er hat sich umgezogen. Wir werden ihn die nächsten Tage schonen. Er wird nächste Woche zu mir in die Praxis kommen, um Laborentnahmen zu machen. Dann sehen wir weiter, wie Eric die nächsten Weltcups bestreiten wird.“