Der Attentäter vom Münchner Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) ist nach Einschätzung der Ermittler durch eine rechtsextreme Gesinnung aufgefallen - habe aber aus Rache gemordet.

München - Der Attentäter vom Münchner Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) ist nach Einschätzung der Ermittler durch eine rechtsextreme Gesinnung aufgefallen - habe aber aus Rache gemordet.

 

Der 18-Jährige sei politisch interessiert gewesen und habe sich mehrfach fremdenfeindlich und rassistisch geäußert, berichtete der Inspekteur der Bayerischen Polizei, Thomas Hampel, am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags. Dennoch bleiben die Ermittler bei dem Schluss, dass das Motiv für den Amoklauf persönliche Kränkung durch Mobbing war.

Der psychisch kranke Jugendliche habe zwar bei einem Klinikaufenthalt Hakenkreuze gezeichnet und auch einmal den Hitlergruß gezeigt. Sein Vorbild sei unter anderem der rechtsextreme norwegische Massenmörder Anders Breivik gewesen.

Jedoch habe David S. durch persönliche Erlebnisse über die Jahre Hass und Rachegefühle gegenüber Menschen mit ausländischen Wurzeln entwickelt, „insbesondere gegenüber türkisch-, albanisch- und balkanstämmigen Jugendlichen, die er für das erlittene Mobbing verantwortlich machte“, sagte Hampel. Die meisten seiner neun Todesopfer waren Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die Einschätzung der Ermittler sorgte bei der Grünen-Landtagsfraktion für Irritation.