Diesmal war es nicht der Tag von Maria Höfl-Riesch. Die Kombinations-Olympiasiegerin hatte in der Spezialabfahrt mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Dafür gab es eine olympische Premiere. Tina Maze und Dominique Gisin siegten zeitgleich.

Diesmal war es nicht der Tag von Maria Höfl-Riesch. Die Kombinations-Olympiasiegerin hatte in der Spezialabfahrt mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Dafür gab es eine olympische Premiere. Tina Maze und Dominique Gisin siegten zeitgleich.

 

Krasnaja Poljana - Zwei Tage nach ihrem Gold-Coup hat Maria Höfl-Riesch in der Abfahrt eine weitere Olympia-Medaille klar verpasst. Der Skirennfahrerin vom SC Partenkirchen fehlten am Mittwoch auf weicher Piste 1,07 Sekunden zu Edelmetall. Das reichte für die Kombinations-Olympiasiegerin von Sotschi nur zu Platz 13 und damit erstmals in dieser Abfahrtssaison nicht für einen Rang unter den ersten Zehn. „Ich bin einfach nicht gut genug gefahren“, gestand Höfl-Riesch. Zum ersten Mal gab es in einem Rennen gleich zwei Alpin-Olympiasiegerinnen. Die Schweizerin Dominique Gisin und Tina Maze aus Slowenien durften zeitgleich gemeinsam feiern.

In 1:41,57 Minuten lag das Duo eine Zehntelsekunde vor der favorisierten Schweizerin Lara Gut. 2,67 Meter trennten die Gewinnerinnen von Gut. Gesamtweltcupsiegerin Maze kam rechtzeitig zu den Winterspielen wieder in Form und holte das erste olympische Alpin-Gold Sloweniens. „Ich habe mich ganz auf die Olympia fokussiert“, erklärte Maze und ärgert sich ein wenig über ihre Zielpassage: „Ich habe unten einen großen Fehler gemacht und habe gedacht, das ist nicht gut genug.“

Gisins Sieg hingegen kam eher unerwartet. Die Schweizerin profitierte zwar auch von ihrer frühen Startnummer acht, hatte aber nach vielen Verletzungen und häufigem Pech auch einmal Glück. „Endlich waren die Hundertstel auf meiner Seite, alles kommt zurück im Leben“, sagte sie überglücklich. Noch in der Box der Führenden telefonierte Gisin mit den Großeltern und weinte vor Glück.

"Bin von Anfang an hier nicht zurecht gekommen"

Höfl-Riesch präsentierte sich vor und auch nach dem Rennen locker und lächelnd, doch auf der Piste half das nichts. „Das ist natürlich schon eine Enttäuschung. Ich bin von Anfang an hier nicht zurecht gekommen. Schade, aber mit einer Goldmedaille in der Tasche ist es etwas leichter zu verschmerzen“, sagte sie. Vor zwei Jahren hatte die 29-Jährige die Olympia-Generalprobe in den Bergen von Krasnaja Poljana noch gewonnen. „Damals waren es aber noch andere Bedingungen“, erklärte Höfl-Riesch, die sich diesmal mit der Piste und der anderen Kurssetzung nie so recht anfreunden konnte.

Die dreimalige Weltmeisterin startet bei den Winterspielen in Sotschi noch im Super-G am Samstag sowie in der kommenden Woche in Riesenslalom und Slalom. Vorher will sie eventuell einen Tag pausieren. „Ich merke schon, dass das an die Substanz geht.“

Viktoria Rebensburg aus Kreuth fuhr auf Platz 15. Die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010 hatte wegen einer Lungenentzündung wochenlang pausieren müssen. „Bis zur vorletzten Zwischenzeit war es ganz gut. Es ist schön, meine erste olympische Abfahrt bestritten zu haben, es hat Spaß gemacht“, sagte die 24-Jährige.