Wer ist der beste Koch der Welt? Auf der Intergastra kämpfen insgesamt 2000 Küchenchefs um den Titel. Besucher können die Menüs der Nationalmannschaften noch bis Dienstag probieren.

Stuttgart - Maispüree, glasierter Kürbis und Süßkartoffeln in Ahornsirup: Die Jugendnationalmannschaft der USA brutzelt in einem Glaskasten, an der Scheibe drücken sich Hobby-Gourmets die Nasen platt. Für 60 Gäste zaubern die Junioren ein Drei-Gänge-Menü in fünf Stunden. Dafür stehen sie bereits seit sechs Uhr morgens in der Schauküche auf der Messe Stuttgart. Dort findet zurzeit die Olympiade der Köche statt - laut dem Veranstalter Verband der Köche Deutschlands die „älteste und größte internationale Kochkunstausstellung der Welt“. Vom 15. bis 19. Februar treten 2000 Köche und Konditoren aus 70 Ländern gegeneinander an.

 

Eine einmalige Chance

„Es geht nicht in erster Linie um den Gewinn“, sagt Reimund Pitz, Manager der US-amerikanischen Teams. „Die Teilnehmer repräsentieren ihren Beruf, ihre Organisation und ihr Land. Solch eine Chance bekommt man nur einmal im Leben.“ Doch der Karriere förderlich wäre ein Sieg allemal. „Der Wettbewerb hat in der Branche einen sehr hohen Stellenwert“, sagt Thorben Grübnau, Manager der Regionalmannschaft Niedersachsen. „Die Goldmedaille ist ein Senkrecht-Start für den Koch.“

Neben den Menüs der Junior- und Senior-Nationalmannschaften können die Gäste das Kantinenessen der Community Caterer verkosten. Filigrane Kunstwerke sind das, ästhetisch angerichtet auf weißen Tellern. Doch nicht nur Optik und Geschmack zählen für die Jury, sondern auch Hygiene, Sicherheit am Arbeitsplatz und dass keine Lebensmittel verschwendet werden. Weniger den Gaumen als das Auge sprechen die artifiziellen Häppchen der Regionalmannschaften an. Daneben präsentieren auf 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Food-Artisten Märchenfiguren aus Schokolade, Papageien aus Kohlrabi und Drachen aus Möhren.

Wettbewerb im Rahmen der Intergastra

Seit 120 Jahren gibt es die Koch-Olympiade bereits, doch dieses Jahr feiert sie eine Premiere: Erstmals findet der Wettkampf in Stuttgart im Rahmen der Intergastra statt, einer Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie. Davor wurde die Olympiade alle vier Jahre an wechselnden Orten ausgetragen, unter anderem in Erfurt, Berlin und Frankfurt.

„Die zwei Großveranstaltungen zu koordinieren, ist eine logistische Herausforderung“, sagt Projektleiter Markus Tischberger. 22 Küchen müssen aufgebaut, Lebensmittel pünktlich angeliefert und bis zu 888 Personen im Restaurant gleichzeitig bewirtet werden. Service-, Sicherheits- und Reinigungskräfte: Alle müssen mitanpacken, um den rund 8000 Gästen Spitzengastronomie zu bieten. „Schließlich steht die Koch-Olympiade nicht nur für exzellentes Essen“, betont US-Teammanager Pitz. „Sondern auch für Professionalität und Kameradschaft.“