Bei der Nordischen Kombination starten die Athleten nach dem Skispringen mit Zeitstrafen in den Langlauf. Berechnet werden die Abstände nach der sogenannten Gundersen-Methode. Doch wie funktioniert sie genau?

Digital Desk: Simon Koenigsdorff (sko)

Die Nordische Kombination besteht bekanntlich aus zwei Disziplinen Skispringen und Ski-Langlauf. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking werden dabei nur Männer antreten – im Einzel (Groß- und Normalschanze plus jeweils zehn Kilometer Langlauf) und im Team. Begonnen wird jeweils auf der Sprungschanze, wobei das Ergebnis dort über die Startreihenfolge beim Langlauf entscheidet. Mit wie vielen Sekunden Abstand die Athleten dabei in die Loipe starten dürfen, wird nach der sogenannten Gundersen-Methode berechnet.

 

Die Methode ist nach ihrem Erfinder, dem Norweger Gunder Gundersen, benannt, und kam erstmals 1988 bei den Olympischen Spielen von Calgary zur Anwendung. Mit ihr werden die beim Skispringen erzielten Punkte in Zeitdifferenzen umgerechnet. Der Vorteil: So ist keine Gesamtwertung aus den beiden Einzeldisziplinen mehr nötig, sondern der Sieger steht am Ende des Langlaufs unmittelbar fest.

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Die Rechenmethode funktioniert zum Beispiel für den Einzelwettbewerb folgendermaßen: Jeder Punkt Unterschied beim Springen ergibt eine Zeitdifferenz von vier Sekunden. Liegt also beispielsweise der Zweitplatzierte des Springens fünfzehn Punkte hinter dem Erstplatzierten, startet er mit einem Rückstand von einer Minute in den Langlauf.

Die Punktwertung beim Skispringen wiederum hängt von verschiedenen Faktoren ab: Pro Meter Sprungweite werden auf Normal- und Großschanzen je nach Schanzenhöhe unterschiedlich viele Punkte berechnet, dazu kommt die Stilwertung.

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