Dass die Oper Stuttgart mit dem auch international gefragten Tenor Matthias Klink einen Ausnahmekünstler in ihren Reihen hat, hätte keiner Bestätigung bedurft, aber schön ist es trotzdem. Und mehr als verdient: Klinks Aschenbach (ebenfalls in „Tod in Venedig“) war die packendste gesungene Charakterdarstellung, die in der letzten Saison zu erleben war – nicht nur in Stuttgart. Wobei sich Klink mit seinem eindrucksvoll leidenden Alwa (in „Lulu“ an der Bayerischen Staatsoper München) selbst starke Konkurrenz macht. Dass ein Sänger so wie dieser Tenor trotz aller Körperlichkeit seine Stimme sogar in höchsten Höhen präzise führt: Das ist ein Glücks- und ein Ausnahmefall. In diesen Tagen steht „Tod in Venedig“ wieder auf dem Spielplan der Oper Stuttgart; wer diese Produktion noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen.

 

Kritiker-Fürsprache auch für Abseitiges und scheinbar Unwichtiges

Zur „Sängerin des Jahres“ kürten die Kritiker Anja Harteros, „Uraufführung des Jahres“ ist Chaya Czernowins „Infinite now“, eine Koproduktion der Opera Vlaanderen in Antwerpen und Gent mit dem Nationaltheater Mannheim. Die Auszeichnung als „Orchester des Jahres“ verdankt das Bayerische Staatsorchester maßgeblich seinem Chefdirigenten Kirill Petrenko, aber mit dem Titel „Dirigent des Jahres“ darf sich sein Kollege Hartmut Haenchen freuen, der übrigens als Gast das erste Konzert des Stuttgarter Staatsorchesters am nächsten Sonntag (8. Oktober) leiten wird. Christoph Marthalers Hamburger „Lulu“ ist „Aufführung des Jahres“, und „Regisseur des Jahres“ ist Dmitri Tcherniakow.

Bestätigt fühlen dürfen sich aber nicht nur die jetzt für ihre Arbeit ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler, sondern die gesamte Welt des Musiktheaters: Der Preis der Kritiker bestätigt dessen Vielfalt und ist auch Ansporn zum Weiterdenken und Weitertun. Außerdem ist er differenziert zu lesen, denn neben den Gewinnern, die durch schlichtes Mehrheitsvotum bestimmt werden, gibt es von Kritikern bedenkenswerte Fürsprache für Abseitiges, Vergessenes und scheinbar Kleines und Unwichtiges. Das Feld ist weit und voller Schätze.

Dass die Oper Stuttgart mit dem auch international gefragten Tenor Matthias Klink einen Ausnahmekünstler in ihren Reihen hat, hätte keiner Bestätigung bedurft, aber schön ist es trotzdem. Und mehr als verdient: Klinks Aschenbach (ebenfalls in „Tod in Venedig“) war die packendste gesungene Charakterdarstellung, die in der letzten Saison zu erleben war – nicht nur in Stuttgart. Wobei sich Klink mit seinem eindrucksvoll leidenden Alwa (in „Lulu“ an der Bayerischen Staatsoper München) selbst starke Konkurrenz macht. Dass ein Sänger so wie dieser Tenor trotz aller Körperlichkeit seine Stimme sogar in höchsten Höhen präzise führt: Das ist ein Glücks- und ein Ausnahmefall. In diesen Tagen steht „Tod in Venedig“ wieder auf dem Spielplan der Oper Stuttgart; wer diese Produktion noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen.

Kritiker-Fürsprache auch für Abseitiges und scheinbar Unwichtiges

Zur „Sängerin des Jahres“ kürten die Kritiker Anja Harteros, „Uraufführung des Jahres“ ist Chaya Czernowins „Infinite now“, eine Koproduktion der Opera Vlaanderen in Antwerpen und Gent mit dem Nationaltheater Mannheim. Die Auszeichnung als „Orchester des Jahres“ verdankt das Bayerische Staatsorchester maßgeblich seinem Chefdirigenten Kirill Petrenko, aber mit dem Titel „Dirigent des Jahres“ darf sich sein Kollege Hartmut Haenchen freuen, der übrigens als Gast das erste Konzert des Stuttgarter Staatsorchesters am nächsten Sonntag (8. Oktober) leiten wird. Christoph Marthalers Hamburger „Lulu“ ist „Aufführung des Jahres“, und „Regisseur des Jahres“ ist Dmitri Tcherniakow.

Bestätigt fühlen dürfen sich aber nicht nur die jetzt für ihre Arbeit ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler, sondern die gesamte Welt des Musiktheaters: Der Preis der Kritiker bestätigt dessen Vielfalt und ist auch Ansporn zum Weiterdenken und Weitertun. Außerdem ist er differenziert zu lesen, denn neben den Gewinnern, die durch schlichtes Mehrheitsvotum bestimmt werden, gibt es von Kritikern bedenkenswerte Fürsprache für Abseitiges, Vergessenes und scheinbar Kleines und Unwichtiges. Das Feld ist weit und voller Schätze.