Das Stuttgarter Opernhaus muss seit Jahren dringend saniert werden. Doch bislang ist noch keine Interimsspielstätte gefunden. Wir haben Intendanten Marc-Oliver Hendriks bei einem Rundgang durch das baufällige Gebäude begleitet.

Stuttgart - Bereits im Jahr 2013 bescheinigte ein in Auftrag gegebenes Gutachten des Intendanten Marc-Oliver Hendriks, dass das Stuttgarter Opernhaus dringend saniert werden muss. Die Stuttgarter Oper galt schon lange als eines der renommiertesten Opernhäuser Deutschlands. Doch das gut hundertjährige Gebäude war stark baufällig: Wände hatten Risse, Wasserschäden traten immer wieder auf, die Bühnentechnik war veraltet und für das wachsende Ensemble gab es schlichtweg kaum noch Platz.

 

Langjährige Debatte um Interimsoper

An das Gutachten aus dem Jahr 2013 schloss sich eine knapp sechsjährige kulturpolitische Debatte um die Ausweichspielstätte während der Sanierungszeit an. Die Stadt favorisiert nun den Bau eines Interimsgebäudes auf dem Gelände der Stuttgarter Wagenhallen. Kritiker dieses Vorschlags bemängeln, dass bei diesem Vorhaben die Container-City des Kunstvereins Wagenhalle weichen müsste. Eine entsprechende Abstimmung des Gemeinderates wird Ende März erwartet.

Kosten von bis zu einer Milliarde

Während die Diskussion um die Ausweichspielstätte also ins sechste Jahr geht und die Kosten für die Sanierung und einen Interimsbau mit einer Milliarde Euro zu Buche schlagen könnten, wird das Opernhaus immer baufälliger. „Ich glaube, in vielen Schulen oder Sportvereinen haben wir bessere Arbeitsbedingungen, als das hier beim Stuttgarter Ballett der Fall ist“, sagt Intendant Marc-Oliver Hendriks auf einem Rundgang durch die Räumlichkeiten des Gebäudes. Unser Kollege Ingo Dalcolmo hat ihn dabei mit der Kamera begleitet.