Auf dem Kirchentag in Stuttgart hat Winfried Kretschmann an einer Debatte über künstliche Intelligenz und Ethik teilgenommen – und persönliche Erfahrungen geteilt.

Mit künstlicher Intelligenz (KI) hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Privaten schon überraschende Erfahrungen gemacht. „Das Tolle ist ja und auch das Beängstigende: Diese Maschine kennt uns ja nach kurzer Zeit“, sagte der 74-Jährige am Samstag bei einer Debatte über KI und Ethik auf dem Katholikentag in Stuttgart.

 

Er schaue sich zum Beispiel gerne Opern auf der Videoplattform Youtube an. „Und der weiß inzwischen schon, was mir besser gefällt und wo mein Geschmack liegt“, erzählte Kretschmann. „Und dann ist er noch so raffiniert, weil er wahrscheinlich rausgefunden hat, dass ich ein Mann bin, denn ab und zu kommt ein Porno dazwischen. Und ich denke, was ist jetzt das?“

AfD-Clips zwischen Wagner-Opern

Durchaus nicht die einzige Erfahrung, weiß Kretschmann zu berichten. „Wenn Sie Wagner-Opern anschauen, kommt auch AfD zwischendurch.“ Dies seien derart manipulative Dinge, bei denen man sich frage, woher die Maschine das jetzt wisse.

KI wird unter anderen in autonom fahrenden Autos, Chatbots, Übersetzungsprogrammen, aber auch für Kaufvorschläge im Online-Shop eingesetzt. Experten sehen durch KI auch Risiken, deren Ausmaß schwer einzuschätzen sind. Dazu gehören der Ersatz menschlicher Arbeit oder ethische Fragen. Der Begriff künstliche Intelligenz wurde bereits in den 1950er Jahren von einem US-Informatiker geprägt.