Die belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa hat auf den Fildern als Musiklehrerin unterrichtet. Dort ist die Bestürzung um ihre Inhaftierung groß.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filderstadt - Die zwölfjährige Jolie Waldeis hat die schlechte Nachricht von einer Freundin erfahren. Dass ihre frühere Querflötenlehrerin in Belarus verschwunden ist. Maria Kolesnikowa, die von ihren Freunden und Bekannten Mascha genannt wird, ist zum Gesicht des Widerstands in Belarus geworden. Die 38-jährige Künstlerin, die sich an der Musikhochschule in Stuttgart ausbilden ließ, gehört der Opposition an, die den Machthaber Alexander Lukaschenko mit beharrlichen, nicht ungefährlichen Massendemonstrationen zum Rücktritt zwingen will. Am Montag vor einer Woche wurde Maria Kolesnikowa als vermisst gemeldet, inzwischen ist klar, dass sie von der Regierung in Minsk festgenommen worden ist und nun in Untersuchungshaft sitzt. Zahlreiche Kulturschaffende, aber auch Politiker haben inzwischen einen Brief an die Kanzlerin Angela Merkelgeschrieben, sie solle sich als EU-Ratsvorsitzende für die Freilassung der 38-Jährigen einsetzen.