Seit einem Jahr leitet der 32-jährige Daniel Grömminger das Ordnungsamt. An der Fasnet ist er besonders gefragt.

Weil der Stadt - Wenn am kommenden Sonntag die Fasnet das Regiment über Weil der Stadt übernimmt, dann haben nicht nur der Schulthes, sondern auch seine Rathaus-Mitarbeiter frei, oder? Daniel Grömminger schmunzelt milde. Seit Januar 2019 leitet er das Ordnungsamt der Stadtverwaltung. Und die Fasnet – das ist eine der Hochzeiten für das Amt, denn wenn bis zu 40 000 Zuschauer ins Städtle strömen, dann sind Grömminger und seine Mitarbeiter besonders gefragt.

 

Die Weiler Fasnet ist für Grömminger kein Fremdwort. „Ich kenne sie noch aus meiner Kinder- und Jugendzeit“, sagt er. Aufgewachsen ist er in Malmsheim, in Renningen hat er das Gymnasium besucht und das Abitur gemacht. Anschließend hat er sich für die klassische Verwaltungslaufbahn entschieden und sich bei der Verwaltungshochschule Ludwigsburg eingeschrieben.

Vielseitigkeit in der kommunalen Verwaltung findet er spannend

„Die Vielseitigkeit in der kommunalen Verwaltung fand ich spannend“, erinnert er sich. „In den Rathäusern hat man nicht nur mit Gesetzen zu tun, sondern auch mit Menschen.“ An der Verwaltungshochschule lernt man das gleich von Anfang an, den die Studenten beginnen mit Praktika. Grömminger war bei der Stadtverwaltung in Renningen, später dann bei einem Job-Center, bei der Ausländerbehörde und beim Regierungspräsidium.

2010, am Ende des Studiums, dann die Entscheidung für den Bereich Ordnungswesen. „Es hat sich schon während des Studiums herauskristallisiert, dass mir das Ordnungsamt die meiste Freude bereitet“, berichtet er. „Das ist einerseits eine interessante Rechtsmaterie, die sich dann andererseits immer auf die Bürger unmittelbar auswirkt.“

Das Ordnungsamt ist schließlich breit gestreut. Neben dem Bürgerbüro gehört dazu auch das Flüchtlingswesen, das Friedhofs- und Standesamt, die Ortspolizeibehörde, die örtliche Straßenverkehrsbehörde mit der Bußgeldstelle und die Gewerbe- und Gaststättenbehörde. All diese Bereiche bieten viel Konfliktpotenzial. „Wir versuchen unser Handeln auf sachlicher Basis zu klären und zu erklären“, sagt Daniel Grömminger.

Erste Berufserfahrung hat er in Friedrichshafen gesammelt, wo er bei der Stadtverwaltung in der Straßenverkehrsbehörde gearbeitet hat, aber auch mit Obdachlosen. Deren Unterbringung fällt auch in die Zuständigkeit einer Stadtverwaltung. „Ja, man kommt in Kontakt mit vielen menschlichen Lebenssituationen“, sagt er. „Aber man versucht da, eine professionelle Distanz zu wahren.“ Seit Juli 2012 hat Daniel Grömminger das Ordnungs- und Standesamtes in Hemmingen geleitet, seit einem Jahr ist er jetzt in Weil der Stadt. Das hat eine gewisse Tradition. Denn auch Grömmingers Vorgänger Thomas Besser, der mittlerweile beim Logistikzentrum des Landes in Ditzingen arbeitet, kam einst aus Hemmingen.

„Ich wollte mehr Verantwortung übernehmen“, sagt Grömminger zu seinem Wechsel nach Weil der Stadt, wo der 32-Jährige jetzt für 15 Mitarbeiter verantwortlich ist. Dazu gehört übrigens auch das Standesamt, auch Grömminger selbst übernimmt teilweise die Eheschließungen. „Dieser Bereich wird immer komplexer“, berichtet er. Da geht es dann zum Beispiel um die Frage, ob man eine syrische Eheschließungs-Urkunde anerkennen kann, oder nicht. „Insgesamt ist das Standesamt aber eine schöne Abwechslung zu den Strafzetteln“, sagt er und schmunzelt.

Bei der Fasnet ist die Sicherheit wichtig

Und dann ist da natürlich noch die Fasnet. Vor allem das Thema Sicherheit für die vielen tausend Zuschauer beschäftigt die Mitarbeiter des Ordnungsamts. „Wir stimmen uns da mit der Narrenzunft, der Polizei, der Feuerwehr und dem Roten Kreuz eng ab“, berichtet er. Wie genau? Sicherheitsrelevante Maßnahmen will er natürlich nicht verraten, nur so viel: „Wir finden immer vernünftige Lösungen.“

Eigentliche Veranstalterin des großen Umzugs am Fasnetssonntag ist zwar die Narrenzunft, dennoch ist Grömminger und sein Team an diesem Tag eingespannt. Im Vorfeld schon kümmern sie sich um die Gestattungen nach dem Gaststättenrecht, die es zu kontrollieren gilt. Und zusammen mit der Polizei und dem Bauhof muss das Ordnungsamt den Verkehr am Fasnetssonntag regeln, die Umleitungen ausschildern und die Straßensperrungen und die Parkplätze einrichten.

Während des Umzugs sitzt Daniel Grömminger dann in der Einsatzleitzentrale, für die das Landratsamt einen Container zur Verfügung stellt. Und abends? „Ja, da bin ich dann erleichtert, wenn alles ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist“, sagt er.