Der VfB-Profi Oriol Romeu spricht im StZ-Interview über Huub Stevens, José Mourinho, sein Schlafbedürfnis im Trainingslager – und über seine Zukunft. Denn sein Vertrag beim VfB läuft im Sommer aus.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Lagos - Oriol Romeu ist zwar erst 23 Jahre alt, in Fußball-Europa aber schon bei einigen Spitzenclubs herumgekommen. Bis zum Sommer läuft noch sein Vertrag beim Bundesligisten VfB Stuttgart. Wie es danach weitergeht, weiß der spanische Mittelfeldspieler noch nicht. Doch das beunruhigt ihn auch nicht. „Ich denke manchmal sogar, dass es Zeitverschwendung ist, zu viel über die Zukunft zu grübeln“, sagt Romeu.

 
Herr Romeu, sollen wir das Gespräch auf Deutsch, Spanisch oder Englisch führen?
Auf Spanisch oder Englisch bitte, denn mein Deutsch ist noch nicht so gut.
Auf dem Platz geben Sie nach einem halben Jahr beim VfB aber schon ziemlich laut und deutlich Anweisungen auf Deutsch.
Ja, aber da geht es auch um Fußballbegriffe. Die habe ich natürlich als Erstes gelernt, und die Kommandos, die ich geben muss, sitzen schon ganz gut.
Lohnt es sich denn für Sie, weiter Deutsch zu lernen, da ihr Leihvertrag in Stuttgart nur bis Saisonende geht?
Selbstverständlich. Das Sprachenlernen fällt mir zwar nicht leicht, aber ich mache es ganz gern. Ich versuche jeden Tag 15 Minuten Deutsch zu lernen. Ich weiß, dass das nicht besonders viel ist. Aber ich denke mir: besser wenig als nichts.
Mit diesem Pensum übertreffen Sie aber auf jeden Fall viele ausländische Kollegen beim VfB und in der Liga.
Mag sein. Es ist aber mein Anspruch, schnell zu lernen, um mich auch schnell in ein neues Umfeld einzufinden. Denn ich bin natürlich in erster Linie gekommen, um gut Fußball zu spielen, aber wenn ich irgendwann gehe, sollen die Leute nicht nur gut über mich als Fußballer denken.
Wissen Sie, wann Sie den VfB verlassen?
Nein. Ich hatte noch keine Gespräche über meine Zukunft – weder mit dem VfB noch mit dem FC Chelsea, bei dem ich bis 2017 vertraglich gebunden bin.
Macht Sie diese Situation unruhig, nicht genau zu wissen, wie es weitergeht?
Nicht wirklich. Für mich ist das normal. Ich denke manchmal sogar, dass es Zeitverschwendung ist, zu viel über die Zukunft zu grübeln. Entscheidend ist doch, was im Hier und Jetzt passiert.
Da geht es in den Abstiegskampf. Etwas das Sie von ihren bisherigen Stationen in Barcelona, Chelsea oder Valencia nicht kennen.
Das stimmt schon. Aber Profifußball bedeutet, immer Druck zu haben. Damit muss ich umgehen können. Für mich ist ein guter Spieler auch nur derjenige, der unter Druck besser wird.
Sie pflegen eher den spanischen Kurzpassstil. Was unterscheidet die Spielweisen in Spanien, England und Deutschland?
Das Spiel in der Bundesliga ist wesentlich körperbetonter und athletischer. Ständig machen die Gegner Druck auf einen. Da bleibt nicht viel Zeit, um die richtigen Entscheidungen auf dem Platz zu treffen. In Deutschland werden auch deutlich mehr lange Pässe gespielt. Da musste ich mich umstellen, da ich ja aus der Nachwuchsschule des FC Barcelona stamme.