Die Ortsdurchfahrt ist endgültig fertig – das Ende einer fast zweijährigen Misere.

Renningen - Die Redewendung mag abgedroschen sein, doch auf die Perouser Straße von Malmsheim trifft sie durchaus zu: Die gepflasterte Ortsdurchfahrt erstrahlt seit einigen Wochen in neuem Glanz. Mittlerweile sind auch die letzten „Restbestände“ von übrigen Pflastersteinen und das verwaiste Baufahrzeug, die noch eine ganze Zeit lang den Straßenrand säumten, verschwunden, sodass im Grunde nichts mehr an die bald zwei Jahre andauernde Misere im Malmsheimer Ortskern erinnert. „Ich hoffe, dass von der Perouser Straße in den nächsten 25 Jahren nichts zu hören sein wird“, formuliert es der Stadtbaumeister Hartmut Marx.

 

Sperrung für mehrere Wochen

Nicht nur die Malmsheimer, sondern wohl auch alle anderen Autofahrer werden angesichts der Fertigstellung erleichtert aufgeatmet haben. Schließlich musste die wichtige Durchfahrtsstraße zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren für mehrere Wochen gesperrt werden. Der Grund war Pfusch am Bau. Bekanntlich wurde die Straße erst 2015 saniert – nachdem bereits bei der vorangegangenen Sanierung so einiges schiefgelaufen war. Weil bei den Arbeiten 2015 falsches Material verwendet wurde, gerieten die Pflastersteine bald ins Kippeln und brachen auf, sodass der betroffene Bereich bereits ein Jahr später fast mehr aus Asphaltflicken als aus Pflastersteinen bestand. Ein aufwendiges Gutachten und später Verzögerungen durch die ausführende Firma Eurovia konnten die Erneuerungsarbeiten erst im September dieses Jahres beginnen.

Steine von Hand eingebaut

Und die hatten sich am Ende sogar noch deutlich in die Länge gezogen. Offenbar aber für einen guten Zweck. „Wir waren uns alle einig, dass wir alles tun müssen, dass das Ergebnis dauerhaft funktioniert“, erklärt Marx. Deshalb wurde unter die Pflastersteine noch eine zusätzliche Schicht eingebaut, die die Verkehrslast besser verteilt. Den größten Zeitaufwand aber brachte der Einbau der Steine. „Die Firma hat bewusst nicht mit Versatzgeräten gearbeitet, sondern die Steine tatsächlich von Hand eingebaut.“ Mit den automatischen Geräten nämlich werden die Steine nicht einzeln, sondern als „Komplettpaket“ eingebracht, was natürlich immer eine mögliche Fehlerquelle darstelle. „Wir haben außerdem mit der Firma noch vereinbart, dass sie im nächsten Jahr noch einmal für eine Fugenkontrolle herkommt.“ Zudem wurden die kompletten Bauarbeiten von dem Gutachter überwacht, um noch einmal mehr auf Nummer sicher zu gehen.

Ein letztes Mal sorgte die Firma für Stirnrunzeln bei den Beteiligten, da selbst Wochen nach Ende der Arbeiten noch ein Baufahrzeug und andere Utensilien verwaist an der Straße herumstanden und den Eindruck erweckten, dass hier doch noch irgendetwas passieren wird. Für die Stadtverwaltung jedoch das geringste Problem, sagt Marx. „Uns ist es viel wichtiger, dass die Straße endlich fertig ist.“