Trotz des geplatzten Friedensvertrags gibt Präsident Juan Manuel Santos in Kolumbien die Hoffnung auf ein Abkommen in dem südamerikanischen Land nicht auf. Für seinen Kampf für Frieden hat er den Nobelpreis bekommen.

Oslo - Der Friedensnobelpreis 2016 geht an Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos. Er erhält die Auszeichnung für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden, wie das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekanntgab.

 

Die Osloer Jury hatte sich in diesem Jahr unter einer Rekordzahl von Anwärtern entscheiden müssen. 376 Kandidaten - 228 Personen und 148 Organisationen - waren für den Preis vorgeschlagen. Nur wenige Nominierungen waren im Vorhinein bekannt.

Seit Montag werden die Nobelpreise verkündet

Im vergangenen Jahr hatte das fünf Mitglieder starke Nobelkomitee das tunesische Quartett für den nationalen Dialog ausgezeichnet. Der Zusammenschluss aus Gewerkschaftsverband, Arbeitgeberverband, Menschenrechtsliga und Anwaltskammer war für den gemeinsamen Einsatz für Demokratie in Tunesien geehrt worden.

Wie die anderen Nobelpreise wird der mit acht Millionen schwedischen Kronen (etwa 850 000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel, verliehen. Überreicht wird die Auszeichnung aber im Gegensatz zu den Nobelpreisen für Literatur, Medizin, Physik und Chemie nicht in Stockholm, sondern in Oslo.

Die wissenschaftlichen Nobelpreise waren seit Montag in der schwedischen Hauptstadt verkündet worden. Das Geheimnis um den diesjährigen Literaturnobelpreisträger wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag (13. Oktober) gelüftet.