Kinder des Oswaldkirchen-Kindergartens haben den Hörnleshas’-Brunnen an der Glemsgaustraße mit bunten Ostereiern geschmückt.

Weilimdorf - Wer dieser Tage die Glemsgaustraße entlang läuft, dem leuchtet schon von weitem der bunt geschmückte Hörnleshas’-Brunnen entgegen. Rote, gelbe und blaue Eier prangen neben bunten Schleifen an der Girlande, welche die Wasserquelle umrankt. Besonders hübsch sind jene Ostereier, die mit bunten Glitzersteinchen und mit Transparentpapier beklebt sind. Sie wurden von Kindern des evangelischen Kindergartens der Oswaldkirchengemeinde gebastelt.

 

Es ist erst das zweite Mal, dass der Hörnleshas’-Brunnen österlich geschmückt wurde. Vergangenes Jahr leierte die Vorsitzende des Heimatkreises, Erika Porten, erstmals an, dass der Brauch auch in Weilimdorf durchgeführt wird. „Ich habe schon immer jemanden gesucht, der den Kranz flechten kann“, sagt die 70-Jährige. In Bärbel Breuel und Karin Raith-Bjelovic fand sie schließlich behände Bastlerinnen, die aus Buchs-, Weiden-, Haselnuss- und Wacholderzweigen die Girlande flechten konnten. „Sie sind Symbole für Leben, Tod und Heilung.“

Erst putzen, dann schmücken

Der Brauch des Osterbrunnens entstand laut Porten um 1900 in Oberfranken. Damals wurden im Frühjahr die Brunnen geputzt, um sie von Fäulniskeimen zu befreien. „Cholera und Typhus verbreiteten sich zu jener Zeit oft durch verunreinigte Brunnen“, sagt Porten. Nach dem Putzen schmückten die Bürger die Wasserquellen mit bunten Eiern, um auf das Osterfest einzustimmen und für das saubere Wasser zu danken. Die Kelten hätten die Quellen gar als heilige Stätten erklärt. „Für sie war Wasser ein Geschenk des Erdinneren.“

In Weilimdorf waren laut Erika Porten bis ins Jahr 1907 noch 26 Brunnen aufzufinden. Alle waren entlang der Glemsgau-, der Ditzinger und der heutigen Pforzheimer Straße angebracht. „Dort holten sich die Leute ihren täglichen Bedarf an Wasser“, sagt die 70-Jährige. Auch heute, da wir unser Wasser längst nicht mehr über Brunnen beziehen, sei der Brauch wichtig. „Uns ist bewusst, dass es Wasser immer weniger auf der Welt gibt. Deshalb ist es wichtig, dieses Brauchtum zu pflegen“, sagt Porten. Sie hoffe, dass von nun an auch in Weilimdorf eine neue Tradition geschaffen sei.

Info: Der Osterbrunnen bleibt bis Samstag, 14. April, geschmückt.