„Mein Name ist Hase“ lautet der Titel einer neuen Sonderausstellung, die am Sonntag im Welzheimer Museum eröffnet und beweist: der Hase ist allgegenwärtig in unserem Leben.

Welzheim - Die Hasen sind los im Welzheimer Museum. Sie lümmeln auf Sofakissen, liefern mit dem Fahrrad Porzellaneier aus, werben für Kakaopulver, Handcreme und langlebige Batterien oder betätigen sich als Serviettenhalter. Sie jagen den „Sieben Schwaben“ einen gehörigen Schrecken ein und werden selbst gejagt: von Fuchs und Waidmann, aber auch vom Automobil, wie in einer der Vitrinen des Museums zu sehen ist: Da hat ein Spielzeugauto Marke Trabant glatt einen Hasen erlegt. Oder ist es ein Wildkaninchen?

 

„Mein Name ist Hase“ heißt die Sonderausstellung, mit welcher der Historische Verein Welzheimer Wald am kommenden Sonntag die Saison im Welzheimer Museum eröffnet. Dietrich Frey, der Vereinsvorsitzende, hofft, dass das aktuelle Museumsjahr so erfolgreich verläuft wie das abgelaufene. Insbesondere die letzte Ausstellung mit Krippen, darunter vielen sehr unkonventionellen Exemplaren, hatte sich als echter Publikumsrenner erwiesen.

Werbefigur für Duschgel, Film- und Comic-Held

Auch die Hasen-Ausstellung, deren Konzept vom Vereinsmitglied Roland Birkle stammt, hat das Zeug zum Besuchermagneten. Wer durch die Räume streift, stellt fest: Hasen und Kaninchen sind in unserem Leben allgegenwärtig und werden für die verschiedensten Zwecke eingespannt. Als Kuscheltiere natürlich, als Dekoration aus Holz, Glas, Porzellan, als sexy Playboy-Hase auf Männerduschgel, aber auch als Helden in Büchern, Comics und Filmen – vom weißen Kaninchen in „Alice im Wunderland“ bis zum Trickfilmhasen Bugs Bunny. Anfangs habe er noch befürchtet, dass das Material nicht für eine ganze Ausstellung reichen könnte, erzählt Roland Birkle. Dann aber zeigte sich: „Man muss sich bremsen, um nicht zu viele unterschiedliche Aspekte reinzubringen.“

Eine komplette Vitrine beschäftigt sich mit dem Bilderbuch-Klassiker „Die Häschenschule“ aus dem Jahr 1924, der ganz offensichtlich nicht nur als Inspiration für einen aktuellen Animationsfilm gedient hat. Zu sehen sind verschiedene Ausgaben dieses Bands, aber auch ein wohl daran angelehntes Klapp-Bilderbuch des Esslinger Schreiber-Verlags, das eine Szene in einem Klassenzimmer zeigt. Während ihre Hasenkameraden die Schulbank drücken, werden zwei arme Hasenschüler vor der versammelten Mannschaft bloßgestellt. Um ihre Hälse baumeln Schildern, auf einem davon steht „Ich war faul“. Die Prangerszene stammt aus dem Jahr 1938.

Hasenbräu-Bier und Zuckerhasen

Einfach nur nett anzuschauen sind hingegen die Dioramen, die ein Sammler aus Schorndorf zum Thema Hasen zur Verfügung gestellt hat: Da bringt etwa ein Lehrerhase mit Nickelbrille, Weste und Zeigestock seiner Klasse bei, dass eine Möhre plus noch eine Möhre zwei Möhren ergibt. Außerdem dürfen Besucher in „Hasen’s gute Stube“ spickeln, deren Zimmerwände natürlich mit einer stilechten Möhrenmuster-Tapete dekoriert sind.

Süße Ostern verspricht die Abteilung Naschwerk, die unterschiedlichste Formen und Gerätschaften zur Herstellung von Schokoladen- und Zuckergusshasen zeigt, außerdem Springerle-Model und Ausstechformen mit sitzenden und stehenden Exemplaren. Für alle, die es lieber herb mögen, hat Roland Birkle einen Sixpack Hasenbräu-Osterfestbier aufgetrieben.

Eine Ecke ist für die Kunst reserviert. Dürers berühmter Hase taucht da auf, einer von Spitzweg, und Sigmar Polkes Version des Dürerschen Hasen, die Vereinsmitglied Helmut Altmann für die Ausstellung „gefälscht“ hat. Von ihm stammt auch das aus Holz gefertigte Spiel, mit dem Besucher den berühmten Wettlauf zwischen Hase und Igel nachspielen können.

Öffnungszeiten und Aktionen

Ausstellung
„Mein Name ist Hase“ eröffnet am Sonntag, 26. März, in der Pfarrstraße 8 in Welzheim. Die Ausstellung ist ab 11 Uhr geöffnet, der offizielle Startschuss fällt um 11.30 Uhr. Bis 1. Mai kann man sich die Ausstellung immer sonntags von 11 bis 17 Uhr anschauen, außerdem ist sie am Ostermontag und am 1. Mai geöffnet.

Rahmenprogramm
Das Museumsteam bietet an den Öffnungstagen von 14 Uhr an ein Programm mit Bastelaktionen und Vorlesestunden an. Am 2. April gibt es im Museum Kaffee und Kuchen und – wenn alles klappt – auch lebendige Kaninchen zu bestaunen. Am 23. April ist ein Treffen geplant für Menschen, in deren Name der Begriff Hase auftaucht.