„Abrüsten! Für den Frieden, für das Klima, für die Menschen!“ – unter diesem Motto fand an diesem Karsamstag der Ostermarsch statt. Rund 800 Menschen haben nach Angaben des Veranstalters teilgenommen.

Stuttgart - Unter dem Motto „Abrüsten! Für den Frieden, für das Klima, für die Menschen!“ haben am Samstagnachmittag nach Angaben des Veranstalters rund 800 Personen am Ostermarsch 2021 des Friedensnetzes Baden-Württemberg teilgenommen. Dies geschah unter strikter Einhaltung der Masken- und weitgehend auch der Abstandspflicht. So hatten die Organisatoren bereits bei der Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof Teilnehmer, die sich eventuell nicht an die Corona-Regeln halten wollten, dazu aufgefordert, die Demonstration zu verlassen.

 

Das bunte Bild der Veranstaltung wurde überwiegend bestimmt von den regenbogenfarbenen „Pace“-Fahnen, die sich viele Teilnehmer auch über die Schultern gelegt hatten, wobei die neueren Exemplare mit dem Zusatz „No Nato“ versehen waren. Die Auflösung des transatlantischen Militärbündnisses forderte zum Auftakt denn auch Matthias Kehrer vom Friedenstreff Stuttgart Bad-Cannstatt. Dabei knüpfte er an das Gründungsmotiv der 1960 unter dem Motto „Kampf dem Atomtod“ erstmals bundesweit veranstalteten Ostermärsche an: „Es ist eine Illusion zu denken, mit präzise einsetzbaren Atomwaffen einen solchen Krieg führbar und gewinnbar machen zu können. Ein Atomkrieg wäre unser aller Ende in Mitteleuropa.“

„Von Stuttgart muss Frieden ausgehen“

Mit den beiden Kommandozentralen der US-Army in Stuttgart-Vaihingen und -Möhringen, Eucom und Africom, wäre Stuttgart, so Kehrer, „bei einem atomaren Gegenschlag Zielscheibe Nummer eins“. Von Stuttgart aber dürfe „kein Krieg, von Stuttgart muss Frieden ausgehen“. In diese Kerbe hieb einmal mehr auch Henning Zierock von der „Gesellschaft Kultur des Friedens“, der auf den Zusammenhang von Rüstungsexporten und Krieg als „Fluchtursache für Zehntausende“ verwies, die Pflicht zur Solidarität“ unterstrich, „einen Gruß aus den griechischen Flüchtlingslagern mit ihren elenden Zuständen“ entbot und einen „Knockdown für das Militär“ forderte.

Als er mit dem Theodorakis-Ensemble ein Freiheitslied des Namensgebers anstimmte, machte er aus der mitklatschenden Versammlung auf dem Arnulf-Klett-Platz kurzerhand einen „Friedenschor aus Stuttgart“ - und betonte zum Refrain „Wir sind Tausende, wir verzagen nicht!“, dass „wir für Völkerrecht und Menschlichkeit stehen“.

Der Marsch führte dann zur Konrad-Adenauer-Straße, angeführt vom Frontbanner „Abrüsten! Für den Frieden, für das Klima, für die Menschen!“ und von einem 25 Meter langen Lindwurm, in den sich die Friedensinitiative Stuttgart-Nord gehüllt hatte, und der beidseitig mit einer Kernforderung aller Redner beschriftet war: „Beitritt zum UN-Atomwaffenverbot – Jetzt!“ Andere Transparente erinnerten an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, und immer wiederkehrend tönte eine „antifaschistische Gruppe“: „Deutsche Waffen und Geld / töten auch in aller Welt“.