Die Osterferien stehen vor der Tür. Wer mit dem Auto verreist, muss mit Behinderungen und Staus bereits ab Freitag rechnen. Betroffen sind Fernstraßen in alle Richtungen – vor allem gen Süden. Auch an den Flughäfen wird es voll. Die wichtigsten Infos zum Osterreiseverkehr.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

München/Stuttgart - Das erste Osterferien-Wochenende wird für Autofahrer wieder zur Geduldsprobe. Am Montag (15. April) beginnen in Baden-Württemberg (15. bis 27. April) sowie in Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen die Osterferien. Gleiches gilt für sämtliche österreichischen Bundesländer.

 

Laut Prognosen von Auto Club Europa (ACE) und ADAC brauchen Urlauber auf dem Weg in Richtung Süden aber schon am Freitag (12. April) viel Geduld auf den Fernstraßen in Bayern.

Entspannt in den Osterurlaub: Infos und Tipps für Reisende

Fernverkehr

Der Ferienbeginn bringt wie gewohnt viel Verkehr auf die Fernstraßen, zumal auch in vielen europäischen Nachbarländern wie Österreich und Dänemark schulfreie Zeiten anbrechen oder bereits laufen, wie etwa in Belgien oder in Teilen von Frankreich und der Schweiz.

Die meisten Urlauber dürften in die Alpen, in südliche Länder oder zu den Küsten reisen. Ein „Stauchaos“ erwartet der ADAC allerdings nicht.

Autobahnen

Vor allem auf den Autobahnen rund um München erwartet der ADAC Behinderungen und Staus. Dort werde sich am letzten Schultag der Berufsverkehr mit dem Urlaubsverkehr mischen, sagt eine ADAC-Sprecherin. Vereinzelt seien noch Skifahrer auf dem Weg in die Alpen. In Österreich kann es daher auch auf der Tauern- und der Brennerautobahn zu Beeinträchtigungen kommen.

Typische Pendlerstaus sorgen bereits am Freitag bis in den Abend rund um die Ballungsräume für Verzögerungen. Am Samstag (13. April) wird es dann ab frühen Vormittag voll auf den Fernstraßen. Vor allem vor Autobahnbaustellen, den Routen in den Süden und den Strecken zu Nord- und Ostsee ist Geduld gefragt. Der Sonntag ist dabei laut ACE ein besserer Reisetag als Samstag.

Alpenstraßen

Nach Angaben des ADAC sind die meisten Alpenstraßen in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz derzeit frei befahrbar. Allerdings ist in höheren Regionen immer noch mit Glatteis und Schnee zu rechnen. Der ADAC und ACE raten deshalb, sich über Sperrungen und Einschränkungen auf den Alpenstraßen tagesaktuell zu informieren.

Folgende Alpenpässe sind teilweise oder komplett gesperrt:

Österreich: Großglockner-Hochalpenstraße, Hahntennjoch, Lech-Warth, Maltatal-Hochalmstraße, Nockalmstraße, Silvretta-Hochalpenstraße, Staller Sattel, Timmelsjoch, Zillertal,.

Italien: Forcola di Livigno, Gavia, Jaufenpass, Kleiner St. Bernhardpass, Penserjoch.

Schweiz: Col de la Croix, Engadin, Forcola di Livigno, Furkapass, Glaubenbüelenpass, Großer St. Bernhardpass, Grimselpass, Klausenpass, Oberalppass, San Bernardinopass, Splügenpass, Sustenpass, Umbrailpass.

Frankreich: Agnel, Allos, Cayolle, Croix-de-Fer, Galibier, Glandon, Iseran, Izoard, Lombarde, Mont-Cenis, Restefond/La Bonette.

Stau-Risiko

Laut ADAC ist der Reiseverkehr in die Urlaubsgebiete an Freitagen und vor Feiertagen von 13 bis 20 Uhr und an Samstagen sowie Sonntagen von 9 bis 15 Uhr am stärksten.

Die Rückreisespuren sind demnach freitags von 14 bis 19 Uhr, samstags von 11 bis 18 Uhr sowie sonntags von 14 bis 20 Uhr besonders voll.

Während der Ferien seien Dienstag und Mittwoch günstige Reisetage.

Wie sie heil durch Staus kommen, lesen Sie hier.

Stau-Hotspots

Der Verkehr kann nach Auskunft von ADAC und ACE in den Großräumen Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Berlin, München, Stuttgart, auf den Routen zu den Küsten von Nord- und Ostsee ins Stocken geraten. Staugefährdete Strecken in Baden-Württemberg sind folgende Autobahnen:

- Autobahn 5 Frankfurt – Karlsruhe – Basel, zwischen Kreuz Heidelberg und Baden-Baden

- Autobahn 6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg, zwischen Kreuz Walldorf und Bretzfeld

- Autobahn 7 Würzburg – Füssen/Reutte i.T., zwischen Aalen/Oberkochen und Kreuz Ulm/Elchingen

- Autobahn 8 Karlsruhe – Stuttgart – München, zwischen Dreieck Karlsruhe und Pforzheim-Süd sowie zwischen Aichelberg und Ulm-Ost

- Autobahn 81 Heilbronn – Stuttgart – Singen, zwischen Mundelsheim und Dreieck Leonberg, zwischen Kreuz Stuttgart und Herrenberg sowie im Bereich Kreuz Hegau

- Bundesstraße 31 Lindau – Friedrichshafen

Transitrouten

Osterurlauber sorgen auch in der Schweiz und in Österreich für lange langsame Blechkolonnen und Staus auf den Autobahnen – besonders auf den Transitrouten. Stark staugefährdet sind die Brenner-, Tauern- und die Gotthardroute, berichtet der ADAC.

Besonders am Gotthardtunnel in der Schweiz müssen Autofahrer mit Wartezeiten und Blockabfertigungen rechnen. Hier nennt der ACE die A13 über San Bernardino als Ausweichroute. Das lohne sich ab einer Verzögerung von einer Stunde.

Mögliche Zeitverluste sind aufgrund stichprobenartiger Verkehrskontrollen bei der Rückreise von Österreich nach Deutschland möglich.

Flughafen

Am Stuttgarter Flughafen herrscht Hochbetrieb. Über die Osterferien werden rund 500 000 Fluggäste erwartet, wie ein Sprecher mitteilte. Reisende müssten mit Wartezeiten rechnen, warnt die Bundespolizeiinspektion Flughafen Stuttgart. Die Polizei weist darauf hin, dass es vor allem zu den Stoßzeiten bei Check-In, Sicherheitskontrollen oder auch bei der Passkontrolle zu längeren Wartezeiten kommen kann. Sie empfiehlt Fluggästen, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen einzutreffen.

Am Münchner Flughafen werden alleine am letzten Schultag mehr als 150 000 Passagiere erwartet. Der Freitag könnte einem Airport-Sprecher zufolge einer der verkehrsstärksten Tage des Jahres an Deutschlands zweitgrößtem Airport werden. Während der zweiwöchigen Osterferien rechnen die Betreiber mit mehr als zwei Millionen Fluggästen.

Stau in der Luft

Nach Angaben des Fluggast-Rechteportal Flightright stößt die Kapazität des Luftraums an ihre Grenzen. Demnach sind mehr als 12 000 Flüge für die Osterzeit allein in Deutschland geplant. Die im Herbst auf dem Luftfahrtgipfel beschlossenen Maßnahmen zur Vermeidung eines erneuten Chaos-Sommer haben bisher wenig Wirkung gezeigt.

Das macht sich vor allem zum Beginn der Hauptreisezeit rund um die Osterfeiertage wieder bemerkbar, wie Oskar de Felice, Fluggastrechts-Experte bei Flightright, erklärt. „Wir rechnen auch in diesem Jahr weiter mit Verzögerungen bei den Flugabläufen. Die Probleme der Flugsicherung sind nicht gelöst und auch hinsichtlich der Kapazitätsengpässe an den Flughäfen hat sich nicht viel getan hat.“