Der wegen der „Panama Papers“ ins Visier geratene argentinische Präsident Mauricio Macri hat Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe im Zusammenhang mit einer Offshore-Firma, die bei der Enthüllung Hunderttausender Briefkastenfirmen in Panama bekanntgeworden ist, nichts zu verbergen.

Buenos Aires - Der argentinische Präsident Mauricio Macri äußerte, dass er gesetzlich nicht verpflichtet sei, seine Verbindung zu der Firma darzulegen, da er niemals Anteile daran gehalten habe, sagte er in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Er sei nur der Direktor der früher auf den Bahamas ansässigen und inzwischen aufgelösten Firma gewesen. Sein Vater habe sie gegründet, um Investitionen in Brasilien zu tätigen. „Ich habe gesetzestreu gehandelt und nichts zu verbergen“, sagte Macri. Er werde am Freitag ein Gericht bitten, seine Vermögensangaben zu beglaubigen, um so jeden Zweifel auszuräumen.

 

Macri reagierte damit auf die Staatsanwaltschaft, die prüfen will, ob der Präsident absichtlich Informationen in seinen Steuererklärungen unterlassen hat. Macris Name findet sich auf den Kundenlisten der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama, die auf die Einrichtung von Briefkastenfirmen spezialisiert ist. Ein Gericht muss nun entscheiden, ob es ausreichend Beweise für die Eröffnung eines Verfahrens gegen Macri gibt.

Steuervermeidung und Geldwäsche

Medien haben enthüllt, dass die Kanzlei Briefkastenfirmen für zahlreiche Politiker und Prominente aufgesetzt hat. Solche Briefkastenfirmen können zur Steuervermeidung aber auch für Geldwäsche und Steuerhinterziehung genutzt werden. In Bedrängnis ist auch der britische Premierminister David Cameron geraten, er räumte eine Beteiligung an einer Briefkastenfirma seines verstorbenen Vaters ein. Er und seine Frau hätten 5000 Einheiten von Blairmore Investment Trust besessen, sagte der Regierungschef dem Sender ITV News. Die Anteile seien dann für etwa 30.000 Pfund im Januar 2010 - und damit vor seinem Amtsantritt - verkauft worden. Er habe alle vorgeschriebenen Steuern bezahlt.