Ende Juni war die Bundeswehr von der Stadt Stuttgart verabschiedet worden. Nun kehren die Einsatzkräfte aus Donaueschingen wegen der wieder deutlich gestiegenen Sieben-Tage-Inzidenz zurück. Vorerst allerdings nur mit neun Personen.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Nach zweieinhalb Monaten Pause kehrt die Bundeswehr zur Unterstützung des städtischen Gesundheitsamtes bei der Pandemie-Bekämpfung nach Stuttgart zurück. „Ab sofort leisten neun Soldatinnen und Soldaten Amtshilfe“, erklärte die Stadt dazu am Dienstagvormittag. „Die Infektionszahlen steigen derzeit wieder“, begründete Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann (Grüne) den Antrag der Stadt. Um der vierten Welle entgegenzuwirken, müsse man die Infektionsketten unterbrechen, nur so lasse sich „das Virus ausbremsen.“

 

Inzidenz bei 92,3 Fällen

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montag in Stuttgart bei 92,3 Fällen pro 100 000 Einwohner. Am Vortag waren es noch 87,6 Fälle gewesen. In den zurückliegenden sieben Tagen wurden 582 Neuinfektionen registriert. Derzeit gibt es in Stuttgart rund 1400 aktive Infektionsfälle.

Bürgermeisterin Sußmann erinnerte daran, dass die „Soldatinnen und Soldaten uns in der Vergangenheit bereits eine große Hilfe bei der Eindämmung der Coronapandemie waren“. In dem achtmonatigen Einsatz waren insgesamt 120 Kräfte des Jägerbataillons 292 aus Donaueschingen in Stuttgart tätig, bis zu 60 gleichzeitig. Außerdem haben in der Spitze 29 Einsatzkräfte in Alten- und Pflegeheimen in Stuttgart Schnelltests vorgenommen. Der jetzige Einsatz ist laut Stadt vorerst bis zum 1. Oktober vorgesehen. Die Hauptaufgaben haben sich nicht geändert. Die Soldatinnen und Soldaten werden wieder Kontaktpersonen von Corona-Infizierten identifizieren und benachrichtigen.

Aufruf zum Impfen

Sozialbürgermeisterin Sußmann forderte die Menschen erneut auf, sich gegen Corona impfen zu lassen. „Durch die Impfungen haben wir einen entscheidenden Vorteil im Wettlauf mit dem Virus“, erklärte sie. Die Vakzine könnten ihre volle Wirkung für die gesamte Gesellschaft aber nur entfalten, wenn sich ein Großteil der Berechtigten tatsächlich impfen lassen würde. Sußmann: „Mittlerweile haben wir genug Impfstoff, sodass sich jeder kurzfristig impfen lassen kann.“