In Paris hat ein Soldat auf einen Mann geschossen, der Polizisten mit einer Machete attackiert hatte. Frankreich spricht von einem möglichen Terroranschlag. Wenig später gibt es eine zweite Festnahme.

Paris - Ein Mann hat am weltberühmten Pariser Louvre mit einer Machete eine Gruppe von Polizisten und Soldaten angegriffen und dabei „Allahu Akbar“ gerufen. Das sagte der Pariser Polizeipräfekt Michel Cadot am Freitag. Die Schreie des Mannes ließen darauf schließen, dass er seinen Angriff in einem „terroristischen Rahmen“ habe ausüben wollen. Auch die französische Regierung stuft die Macheten-Attacke als Terroranschlag ein. Es habe sich „offensichtlich“ um einen Angriff mit „terroristischem Charakter“ gehandelt, sagte Premierminister Bernard Cazeneuve am Freitag bei einem Besuch im nordfranzösischen Bayeux. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung wegen Terroverdachts eingeleitet.

 

Weitere Person festgenommen

Wenig später ist eine zweite Person von Sicherheitskräften festgenommen worden. „Sie befand sich vor Ort“, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet. Die Ermittlungen müssten zeigen, ob es eine Verbindung zu dem Angriff auf die Militärpatrouille gebe. Auch im Hinblick auf das Motiv des Angreifers warnte er vor voreiligen Schlüssen.

Der Angriff ereignete sich in einem Treppenhaus, das von einem Platz neben dem Louvre in ein unterirdisches Einkaufszentrum, das „Carrousel du Louvre“, führt. Der Angreifer hatte zwei Rucksäcke bei sich. In ihnen sei kein Sprengstoff gefunden worden, sagte der Pariser Polizeipräfekt Cadot. Möglicherweise habe der Mann auch eine zweite Waffe bei sich gehabt, erläuterte Cadot. Bei der Attacke wurde ein Soldat leicht am Kopf verletzt.

Museum geschlossen

Das weltberühmte Museum ist nach dem Zwischenfall geschlossen worden. Die anwesenden Besucher müssten im Inneren bleiben, sagte eine Mitarbeiterin des Museums am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Es komme niemand mehr rein oder raus. Das Areal um das Museum wurde evakuiert und abgesichert.

Ein Polizeisprecher äußerte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht. Das französische Innenministerium sprach auf Twitter von einem „gravierenden Ereignis“ im Louvre-Viertel. Ob der Angreifer verletzt oder getötet wurde, war zunächst unklar.

Seit den islamistischen Terroranschlägen von 2015 und 2016 patrouillieren Soldaten an öffentlichen Plätzen in Frankreich, um die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei zu unterstützen.