Mit einem neuen Kamerasystem soll das Parken im P+R-Parkhaus in Echterdingen und Oberaichen von Januar an komfortabler für die Nutzer und günstiger für die Stadtwerke werden.

Die Zukunft soll in Leinfelden-Echterdingen zur Gegenwart werden – zumindest was das Parken angeht. „Wir wollen ein modernes Abrechnungssystem einführen“, kündigte Peter Friedrich, der Chef der örtlichen Stadtwerke an. Man wolle auf den P+R-Parkplätzen in Echterdingen und Oberaichen auf das Bezahlen mit einem kameragestützten System eines externen Anbieters umstellen. Der Stadtwerkeausschuss gab am Dienstag grünes Licht dafür. Die Tiefgarage Zehntscheuer könnte zu einem späteren Zeitpunkt folgen, falls sich das neue System bewährt.

 

Derzeit werden Parkscheinautomaten eingesetzt. Technisch ist das schon lange nicht mehr zeitgemäß. So müssen Autofahrer im Voraus am Automaten bezahlen und dann einen Zettel ins Auto legen. Andernorts wird oft ein Ticket bei der Einfahrt gezogen, mit welchem dann vor einer Ausfahrt zu einem Automaten gegangen werden muss, um die Parkgebühr (womöglich noch mit Bargeld) zu bezahlen.

Bezahlt wird via App und Smartphone

Zukünftig soll das Bezahlen komfortabler werden. Bei der Einfahrt ins P+R-Parkhaus soll zunächst das Kennzeichen gescannt werden. Bei der Ausfahrt wird das Kennzeichen erneut registriert. Bezahlt wird per App mit dem Smartphone. Wer auf die Bezahlung vor Ort besteht, soll aber auch zukünftig ohne Smartphone und im Parkhaus an einem Automaten bezahlen können. „Das meiste würde aber digital umgesetzt werden“, ist sich Friedrich sicher. Datenschutzrechtlich sehen die Stadtwerke keine Probleme. Immerhin sind vergleichbare Systeme im europäischen Ausland bereits länger im Einsatz.

Eine Vereinfachung erhoffen sich die Stadtwerke aber nicht allein für die Parkplatznutzer. Mit dem neuen System müssten die parkenden Autos nicht mehr kontrolliert werden. Derzeit wird dafür ein privater Sicherheitsdienst eingesetzt, der bei Verstößen erhöhte Parkentgelte ausstellt. Die bisherigen Kontrollen sind aufwendig und sie kosten die Stadtwerke 20 000 bis 25 000 Euro jährlich. Auch das Dauerparken kann zukünftig elektronisch geregelt werden. Das würde die Bürgerämter entlasten, weil keine Parkausweise auf Papier mehr ausgestellt werden müssten.

Wer ohne zu bezahlen zukünftig das Parkhaus nutzt, wird von dem System automatisch festgestellt. Dem Halter des Fahrzeugs wird dann ein erhöhtes Parkentgelt zugeschickt. Bislang konnten Parker Glück haben und ohne Ticket gratis parken. Wenn im entsprechenden Zeitraum keine Kontrolle stattfand, wurde umsonst geparkt. Das ist in Zukunft nicht mehr möglich.

Betrieben werden soll das neue System von einem privaten Anbieter. Finanziert wird es über die Einnahmen aus den erhöhten Parkentgelten – wenn jemand versucht, die Gebühr nicht zu bezahlen. Diese wurden auf 40 Euro verdoppelt.