Die Idee, die Autos am Esslinger Altstadtring zu parken, klang verlockend. Doch einer hat ganz einfach nicht mitgespielt.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Eigentlich hatte die Esslinger CDU ja von einer ganz großen Lösung geträumt – und dafür eine uralte Idee ausgegraben. Vor einigen Jahren hat die Partei vorgeschlagen, ob man nicht vielleicht doch eine große Tiefgarage in den Burgberg hinein bauen – und somit die Parkplatzsituation vor allem für Bewohner der Altstadt entspannen könne. Das daraus nichts werden konnte, war nach nur wenigen Gesprächen mit den Denkmalschützern klar. Denn der Berg birgt noch viele archäologische Geheimnisse, die eine Aushöhlung ganz einfach unmöglich machen.

 

Diskussion über deutlich abgespeckte Version

Doch selbst aus den daraufhin angedachten, deutlich abgespeckten Varianten, die eine Vergrößerung und Attraktivierung der an der Augustinerstraße bereits existierenden, reichlich unwirtlichen Parkgaragenanlage vorsahen, wird – zumindest in absehbarer Zeit – nichts werden. Verantwortlich dafür ist einmal mehr der Denkmalschutz. Denn bei den archäologischen Voruntersuchungen des Areals ist herausgekommen, dass gut erhaltene Funde der ehemaligen Klosteranlage hinter der Garagenanlage und weitere archäologische Entdeckungen zwischen Garage und Augustinerstraße zum Problem würden. Wolle man das Areal neu bebauen, müsste man zunächst zwangsläufig an dieser Stelle umfangreiche Sicherungsgrabungen durchführen lassen.

Unverhältnismäßig hohe Kosten

Deren Kosten wiederum lassen sich im Moment zwar noch nicht konkret beziffern. Sicher ist aber, dass sie so hoch wären, dass wohl kaum ein Bewohner bereit sein würde, die unverhältnismäßig hohen Kosten für einen Stellplatz zu bezahlen. Das Fazit der Verwaltung: Der Bau eines Parkhauses, in dem ohnehin bestenfalls 60 Fahrzeuge untergebracht werden könnten, sei nicht wirtschaftlich. Während die SPD – ohnehin nie eine Freundin der Burgberg-Parkhausidee – das Projekt am liebsten gleich komplett beerdigt hätte, wollten Freie Wähler und CDU sich zumindest für die ferne Zukunft die Option offen halten, doch noch einmal über eine Lösung an dieser Stelle nachzudenken. Das Gremium einigte sich schließlich darauf, die Planungen zunächst ruhen zu lassen. Gut möglich, dass das Thema in 10, 15 oder 20 Jahren wieder einmal diskutiert wird.