Der Parkplatz am Premiumwanderweg Herzog-Jäger-Pfad in Waldenbuch ist häufig überlastet. Kann der neue Naturparkplan helfen, dass es endlich eine Busanbindung gibt?

Waldenbuch - Die Tage, an denen auf dem Wanderparkplatz am Waldenbucher Braunacker bei Waldenbuch nichts mehr geht, häufen sich. Der beliebte Einstieg in den Premiumwanderweg Herzog-Jäger-Pfad wird von den Erholungssuchenden vor allem mit dem Auto angesteuert – und das wird zum Problem. Der Waldenbucher Bürgermeister Michael Lutz sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf: „Entweder werden zusätzliche Stellplatzflächen geschaffen, oder wir brauchen eine Busanbindung.“

 

Die Stadtverwaltung hat bereits reagiert und appelliert an die Einsicht der Besucher. Ein großes Schild an der Zufahrt weist seit einigen Wochen auf die Ausweichmöglichkeiten im nahe gelegenen Gewerbegebiet Bonholz hin. Doch nicht alle Wanderfreunde halten sich daran. Immer wieder sind die Wiesen am Straßenrand zugestellt. Die Nabu-Ortsgruppe hat das wilde Parken schon mehrfach kritisiert, und auch die betroffenen Landwirte sind verärgert.

Die Förderung des ÖPNV hat Vorrang

Nun ist eine Lösung in Sicht. Der Naturpark Schönbuch schreibt derzeit seinen Entwicklungsplan bis zum Jahr 2030 fort. Zur Mobilität im Schutzgebiet – zu dem auch die Braunäcker am Bezenberg gehören – gibt es klare Ansagen. Die Förderung des ÖPNV hat Vorrang. Die Gelegenheit für die Umsetzung der Haltestellenpläne ist also günstig, und Waldenbuch will sie nutzen: Mit dem Wunsch nach zwei neuen Haltepunkten an der Landesstraße nach Dettenhausen klinkt sich die Kommune in das Verfahren ein und hofft auf starke Verbündete, mit denen man sich die hohen Kosten teilen kann.

Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats gab für die Pläne des Bürgermeisters grünes Licht. Wegen knapper Kassen will man sich auf den endgültigen Ausbau jedoch erst festlegen, wenn feststeht, dass die Kosten für die Kommune im Rahmen bleiben. Deutlich wurde auch: Das hohe Besucheraufkommen im Schönbuch finden nicht alle Stadträte gut. Rosa Loriz-Schoder von der CDU-Fraktion warf die Frage auf: „Wie viele Menschen verträgt der Wald?“ Sie habe Sorge, dass mit neuen Aktivitäten und Angeboten weitere Menschenmassen angezogen werden.

Die ruhegebundene und naturnahe Erholung stehe im Fokus

Der Bürgermeister gab Entwarnung. In den bisherigen Arbeitstreffen und Beteiligungsformaten des Naturparkgremiums sei deutlich geworden: „Der Wald ist eindeutiger Themenschwerpunkt. Die ruhegebundene und naturnahe Erholung steht im Fokus der weiteren Überlegungen. Wandern und Radfahren bleiben die Hauptaktivitäten. Künftige Attraktionspunkte sollen eher in den Randbereichen positioniert werden.“

Im November werden die neuen Entwicklungsziele für den Naturpark verabschiedet. Bis dahin werden die Ergebnisse aus der Online-Befragung der Bürger und den begleitenden Workshops ausgewertet. Eine Steuerungsgruppe überprüft das Ergebnis und formuliert bis September den ersten Entwurf des neuen Leitbilds.

Informationen über den aktuellen Stand des Planungsprozesses gibt es auf der Homepage des Naturparks unter www.naturpark-schoenbuch.de oder direkt bei der Projektkoordinatorin Arabella Wolf unter arabella.wolf@rpf.bwl.de, Telefonnummer 0 70 71/6 02 62 62.