Pendler parken die Seitenstraßen in Stuttgart-Degerloch zu. Deshalb ist ein neues Parksystem für den Stadtbezirk im Gespräch.

Degerloch - Noch zählt Degerloch zu den Stuttgarter Stadtbezirken ohne Parkraummanagement. Bei der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats unterrichtete Andreas Hemmerich vom Stadtplanungsamt das Gremium über das Ergebnis einer Erhebung zum Parkdruck vor Ort und die mögliche Einbindung Degerlochs in das Parkraum-Konzept der Stadt im Zuge der sechsten Umsetzungsphase.

 

Vom ersten Halbjahr 2023 an würden dann im Kerngebiet zwischen Albstraße, Karl-Pfaff-Straße, Löwenstraße und Leinfeldener Straße Anwohnerparkausweise zum Einsatz kommen. Gegen Entrichtung von 30,70 Euro jährlich könnten Anlieger dort jederzeit parken. Andere Parkplatzsuchende müssten für das Abstellen ihres Fahrzeugs 1,10 Euro pro Stunde oder 10,30 Euro für ein Tagesticket zahlen. Sonderregelungen gelten für Handwerker, Gewerbetreibende oder soziale Dienste. Die bisherige Mischnutzung bliebe prinzipiell erhalten. Anwohner wären aber privilegiert.

Pendler nutzen kostenlose Parkplätze in Degerloch

Hemmerich beantwortete etliche Detailfragen, berichtete aber auch von den Erfahrungen im Stuttgarter Westen, der als Pilotprojekt Vorreiter beim Parkraummanagement war. Dort sei die Parkraumauslastung tagsüber um 18 Prozent und nachts um acht Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Falschparker habe sich um bis zu 63 Prozent reduziert. Auch für Degerloch stellte Hemmerich zudem eine Verbesserung der Luftqualität und eine Abnahme der Belastung durch Parkplatzsuchverkehr in Aussicht.

Seitens des Bezirksbeirats wurde Interesse an einer möglichst zeitnahen Umsetzung des Verkehrskonzepts deutlich. Als problematisch wurde die anhaltende Belastung durch Pendler hervorgehoben, die ihr Auto in Stuttgart-Degerloch abstellen, um dort auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Die vorhandenen Park& Ride-Stellplätze reichten bei Weitem nicht aus, um den Andrang aufzufangen.