Für Kinder zerbricht eine Welt zusammen, wenn ihr Vater die Mutter tötet. Wie geht es nach einer solchen Tat für die Kinder weiter?

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Es geschieht vor unserer Haustür wie jüngst in Stuttgart-Bad Cannstatt. Etwa jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch Partnerschaftsgewalt. Die aktuelle Auswertung des Bundeskriminalamtes vom November 2021 nennt 132 weibliche Opfer von Mord oder Totschlag und sieben Frauen, die ihren schweren Verletzungen erlegen sind. In manchen Fällen tötet der Täter auch noch sich selbst. Nicht selten bleiben Kinder zurück, deren Leben mit einer solchen Tat völlig aus den Fugen gerät, die das Grundvertrauen ins Leben verlieren. Das Verbindende vieler der Taten: Sie geschehen in der Trennungsphase einer Beziehung, manchmal reicht die Ankündigung – im Streit um Ansehen, Machtverlust und das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. Der Täter löscht dann nicht nur sich und seine Partnerin aus. Er nimmt seinen Kindern auch die Kernfamilie. Bleibt er am Leben und kommt er in Haft, wird die durch die Tat belastete Beziehung noch schwieriger.