Mit „Pasión de Buena Vista“ kommt karibisches Flair in die Leonberger Stadthalle.

Leonberg - Es ist Januar, draußen vor der Tür herrscht der kalte Winter. Drinnen: heiße Rhythmen, mitreißende Tänze, exotische Schönheiten und unvergessliche Melodien – das Ensemble von „Pasión de Buena Vista“ schenkt den Besuchern der Stadthalle ein wundervolles Sommerfeeling und entführt sie mitten hinein in die aufregenden Nächte Kubas.

 

Schon beim Betreten der Stadthalle kommt man in die richtige Stimmung. Ist das Bühnenbild doch ganz an die Show angepasst, Straßenzüge und Häuserfronten erinnern an Kubas Hauptstadt Havanna. Sogar ein Teil eines Oldtimers steht mit aufgeregt blinkenden Scheinwerfern auf der Bühne. Doch nicht allein das Bühnenbild ist es, das die besondere Atmosphäre erzeugt. Es sind vielmehr die Sänger und Tänzer sowie die „Buena Vista Band“, die die pure kubanische Lebensfreude nicht nur transportieren, sondern vielmehr vorleben.

Losgelöst vom Alltag

Die Show ist eine einzige Bewegung. Jeder Move passt, und das ganz unabhängig von der eigentlichen Tanzshow. Es ist regelrecht ansteckend, wie Trompete und Posaune schwingen und sich die beiden jungen Musiker nach einem Trompetensolo abklatschen – ganz losgelöst vom Alltag, all die unnötige Verkrampfung ist einfach abgeschüttelt. Neben der Trompete und der Posaune ist die Gitarre ein zentrales Musikinstrument. Das wird kurzerhand ab und an auch mal über dem Kopf und hinten auf dem Rücken gespielt. Außerdem gibt’s jede Menge Special-Percussion-Momente. Mit ihren dunklen Hosen, den Hosenträgern, den weißen Hemden und Hüten sind die Musiker fester Teil und bestens ins Bühnenbild integriert.

José-Guillermo Puebla-Brizuela ist das musikalische Talent quasi in die Wiege gelegt worden. Er beherrscht zahlreiche Instrumente wie beispielsweise Percussion, Guiro, Maraca und Calve. Besonders zuhause ist er jedoch im Gesang. Sein Großvater, Carlos Puebla, hat übrigens den weltweit bekannten Hit „Commandante Che Guevara“ geschrieben. Und Felicita-Ethel Frias-Pernia ist in einer Künstlerfamilie groß geworden, Musik und Gesang bilden eine wichtige Säule in ihrem Leben. Alfredo Montero-Mojena hat es geliebt, der Musik seiner Eltern zu lauschen, und bald schon war er selbst ein Teil von ihr.

In der Stadthalle wurden Songs wie „Tiene que haber de tó“, „La vida es un carnaval“, „Guantanamera“, „Llego Buena Vista (Rumba)“ und „En le mar (Cha-Cha- Cha)“ präsentiert. Mit dem wundervollen Lied „Besame Mucho“ wurden die Klänge – neben den schnelleren Titeln – ruhig, leise und gefühlvoll. Die romantische Stimmung berührte die Besucher regelrecht.

Karibische Leichtigkeit

Die Tanzshow der Tanzformation „El Grupo de Bailar“ erfüllte den Raum wiederum mit dieser gewissen karibischen Leichtigkeit. Die Bewegungen waren geschmeidig und folgten dem schnellen Rhythmus. Beeindruckend und inspirierend auch die bunten, schillernden Kostüme, jedes hatte seinen passenden Kopfschmuck, jeder Tanz seine Farbe. Bis ins Detail durchdacht entführten sie das Publikum in diese andere Welt.

Musik und der Tanz spiegeln die kubanische Mentalität wider, diese Synthese aus afrikanischen Percussions und Rhythmen mit spanischen Coplas und ihrer Instrumentation. In aller Welt sind die Musik- und Tanzstile wie Rumba, Mambo, Cha-Cha-Cha und Salsa bekannt. Ein Publikumsliebling ist der sogenannte „Son“, ein Wechselgang zwischen Sänger und Chor, begleitet von der spanischen und lateinamerikanischen Tres-Gitarre.

Gekonnt band das Ensemble das Publikum in der Stadthalle mit in seine Präsentation ein. So fanden sich einige Zuschauer gar auf der Bühne wieder. Die Besucher der Aufführung waren nach einem kurzen Anlauf schnell gefangen von der besonderen Musik und gaben sich ganz der Magie und der Lebensphilosophie Kubas in dieser Leonberger Nacht hin.