Lange sah es nicht danach aus, am Sonntagabend gab der Vereinsbeirat des VfB Stuttgart dann überraschend bekannt, Claus Vogt für die Präsidentenwahl zu nominieren. Zugleich erklärten mehrere Vereinsbeiräte ihren Rücktritt.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Das Wochenende neigte sich bereits dem Ende entgegen, als die Führungskrise beim VfB Stuttgart eine neue, überraschende Wendung erfuhr: Amtsinhaber Claus Vogt wird nun doch für die Präsidentenwahl am 28. März aufgestellt. Und zwar als alleiniger Kandidat! Aus dem Kreis der infrage kommenden anderen Kandidaten habe es keine Bereitschaft gegeben, gegen Vogt anzutreten, teilte der Vereinsbeirat mit. Damit ist auch Volker Zeh, der sich um das höchste Amt im Verein beworben hatte, aus dem Rennen. Dem 54-jährigen Vogt reicht die für die Wiederwahl die einfache Mehrheit der Stimmen. Er darf sich damit zumindest vorläufig als großer Sieger des Machtkampfs zwischen ihm, Thomas Hitzlsperger und weiten Teilen des Fußball-Bundesligisten fühlen.

 

„Unerträglich, in welcher Situation sich unser VfB befindet“

Das ist das Ergebnis einer denkwürdigen Sitzung des Vereinsbeirats, den es in seiner bisherigen Zusammensetzung so nicht mehr geben wird. Die stellvertretende Vorsitzende Claudia Maintok und James Bührer traten zurück und führten dafür persönliche Gründe an. Wolf-Dietrich Erhard, der Vorsitzende des Gremiums, wird sein Amt mit sofortiger Wirkung ruhen lassen. Er sagte: „Es ist unerträglich, in welcher Situation sich unser VfB befindet und wie wir uns derzeit öffentlich präsentieren. Ich möchte mit meiner Entscheidung dazu beitragen, dass ein personeller Neuanfang möglich ist.“

Bereits am Samstag hatte der Aufsichtsrat die beiden Vorstände Stefan Heim (Finanzen) und Jochen Röttgermann (Marketing) entlassen.