In den verwaisten Pavillon an den Mineralbädern soll 2015 wieder eine Gastronomie einziehen. Er stammt aus dem Jahr 1977 und war im Zuge der Bundesgartenschau entstanden.

S-Ost - An den Wänden prangen Schmierereien, das Dach ist mit einer grünen Kunststofffolie abgedeckt, Erfrischungsgetränke bekommt man dort seit Jahren nicht mehr. Der Pavillon an der Stadtbahnhaltestelle Mineralbäder hat schon deutlich bessere Tage gesehen. Mit dem tristen Erscheinungsbild, das er derzeit abgibt, soll es allerdings bald vorbei sein. Die Brauerei Dinkelacker-Schwabenbräu plant als Pächter die Renovierung des Pavillons. Wenn alles klappt wie gewünscht, könnte im kommenden Frühjahr wieder eine Gastronomie einziehen – zum ersten Mal seit 2010 wieder.

 

Als Provisorium die Jahrzehnte überdauert

„Wir hätten gerne früher dort wieder etwas angeboten“, sagt Bernhard Schwarz, der Geschäftsführer der Privatbrauerei. „Aber es hat leider an der einen oder anderen Stelle gehakt.“ Zuletzt hatte es 2012 von Seiten Dinkelackers Pläne für eine Wiederbelebung gegeben, diese waren jedoch an komplizierten Schäden an der Konstruktion gescheitert. Doch nun sind die Verhandlungen über eine Verlängerung des Pachtverhältnisses mit dem Liegenschaftsamt der Stadt Stuttgart abgeschlossen, was auch die stellvertretende Amtsleiterin Doris Rüdiger freut. „Es ist von beiden Seiten gewünscht, dass sich etwas tut“, sagt sie, zumal auch die öffentliche Toilette in dem Gebäude geschlossen ist.

Der Pavillon stammt aus dem Jahr 1977 und war im Zuge der Bundesgartenschau entstanden. Eigentlich als Provisorium vorgesehen, überdauerte er die Jahrzehnte. Seine besondere Konstruktion ist Hingucker und Problem zugleich. Sie ist besonders witterungsanfällig. Wassereintritte haben das Dach in Mitleidenschaft gezogen. Schwarz und Rüdiger gehen beide davon aus, dass die Sanierungsarbeiten aufwendig sein werden. Eine Baugenehmigung liegt Dinkelacker bereits vor, demnächst sollen die ersten Arbeiten ausgeschrieben werden. Ob die Hoffnung, im Frühjahr 2015 mit einer neuen Gastronomie eröffnen zu können, realistisch ist, hinge davon ab, wie schnell man Aufträge vergeben könne, sagt Schwarz, kündigt aber bereits an: „Wir wollen den Platz rund um den Pavillon wieder beleben.“