Beim Pedelec-Fahren ist der Bordcomputer hilfreich, für die Routenplanung braucht man aber ein Smartphone, eine Smartwatch oder einen guten Stadtplan. Die technischen Helfer sind nicht immer zuverlässig.

S-Ost - Der Pedelec-Test der Redaktion nähert sich dem Ende. Die mehr als 500 Kilometer im Sattel sind von einigen technischen Helfern mehr oder weniger zuverlässig aufgezeichnet worden. Aber nicht alle dieser kleinen Spielzeuge helfen immer wirklich zuverlässig. Standardbestandteil eines Pedelecs ist der abnehmbare Bordcomputer. Der misst die gefahrenen Kilometer, die Geschwindigkeit, die voraussichtliche Reichweite mit Akku und mehr. Das ist praktisch – reicht aber vielen im heutigen Mess-Fieber nicht mehr. Das Smartphone hilft weiter, mit Fitness-Apps – und Navigations-Möglichkeiten.

 

Richtungsänderungen werden per Pfeil angezeigt

Es gibt inzwischen viele Navigations-Apps speziell für Radfahrer. Auch das verbreitete Google Maps hat seit einigen Wochen eine Rad-Option. Allerdings nützt es mitten im Wald auf der Waldebene Ost wenig, wenn aus dem Ohrhörer klingt: „Jetzt nach Nordwesten abbiegen.“ Dann bleibt nichts weiter übrig, als anzuhalten, das Mobiltelefon herauszuholen und sich die Karte anzuschauen. Alternativen sind ein Halter für das Telefon am Lenker – oder eine der neuen Smartwatches. Per Bluetooth mit dem Handy verbunden, wird darauf relativ verlässlich auch mit Pfeilen angezeigt, wann man rechts oder links abbiegen sollte. Das allerdings auch nur, solange das GPS-Signal zuverlässig empfangen wird, was nicht immer der Fall ist.

Ratsam ist, sich die geplante Strecke vorher einmal am Computer oder auf einer guten Landkarte anzuschauen. Das macht zum Beispiel Kathrin Werner. Auch sie hat sich auf unseren Aufruf hin gemeldet und ihre Erfahrungen mit dem Pedelec aufgeschrieben: „Wir sind vor einem Dreivierteljahr aus dem Flachland nach Stuttgart gezogen. Mit dabei im Gepäck: das neue Pedelec, um auch in Stuttgart die Kinder im Fahrradanhänger über die Hügel ziehen zu können. Die Hasenbergsteige rauf – selbst mit Anhänger kein Problem“, schreibt sie. „Das Elektromotörle schnurrt, dass es eine wahre Freude ist. Auf einmal aber rührte sich der Motor nicht mehr – war etwa das Rad kaputt? Erst ein Blick auf den Tacho zeigte, dass ich einfach nur zu schnell war. Denn bei 25 km/h schaltet sich der Motor ab.“ Diese Erfahrung macht jeder Pedelec-Neuling früher oder später: bei 25 ist Schluss, dann hilft nur Muskelkraft weiter.

Nie mehr ohne Pedelec

Kathrin Werner hat das Radfahren inzwischen auch zu ihrem Hobby gemacht, engagiert sich im Vorstand des ADFC Stuttgart – und hat auch einiges zu kritisieren, etwa die ihrer Meinung nach ungenügende Radinfrastruktur in Stuttgart. Trotzdem ist ihr Zwischenfazit positiv: „Alles in allem möchte ich das Pedelec nicht missen. Es macht uns auch als Familie mit kleinen Kindern mobil und es verhindert, dass ich im hügeligen Stuttgart ständig nassgeschwitzt irgendwo ankomme. Und wenn ich es sportlich haben will, versuche ich halt, die 25 km/h zu erreichen.“