Der ehemalige Finanzminister Peer Steinbrück wird kurz nach seinem Ausscheiden aus der Politik Berater der Bank ING-Diba. Der SPD-Politiker sieht darin keine Interessenkollision mit seiner aktiven Zeit in der Politik.

Berlin - Der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) wird kurz nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag Berater der Bank ING-DiBa. „Ich werde ein Angebot der ING-Diba annehmen, als Berater des Vorstandes“, sagt Steinbrück der „Zeit“ laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Seine Zeit als Finanzminister sei sieben Jahre her, eine Interessenkollision könne er nicht erkennen.

 

Der frühere SPD-Kanzlerkandidat, Landesminister und nordrhein-westfälischer Ministerpräsident hatte zu Ende September sein Bundestagsmandat niedergelegt. Sein neuer Beraterjob bei der Bank passe „durchaus“ zu seiner häufig geäußerten Kritik an der Praxis vieler Banken, sagte Steinbrück.

Steinbrück: Bank mit langer sozialdemokratischer Tradition

Zum einen habe die Bank eine lange sozialdemokratische Tradition und sei 1965 von dem damaligen Gewerkschafter und späterem SPD-Minister Georg Leber als Bank für Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand mit gegründet worden. Zum anderen sei die ING-Diba in keine „der in Rede stehenden Verfehlungen oder Manipulationen verwickelt“ gewesen und „sehr konservativ und risikoscheu“.

Zu seiner Kritik stehe er nach wie vor. „Aber ich zweifle nicht daran, dass wir eine Landschaft wettbewerbsfähiger Finanzdienstleister in Deutschland brauchen, die unserer starken Realwirtschaft entsprechen“, sagte Steinbrück.