Zwei Stunden nach dem Anschlag in Berlin twitterte Lutz Bachmann über den mutmaßlichen Attentäter. Die Polizei hat nun ausgeschlossen, dass der Pegida-Mitbegründer polizeiinterne Informationen hatte.

Berlin - Die Berliner Polizei hat ausgeschlossen, dass Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann schon kurz nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz polizeiinterne Informationen über den Tatverdächtigen und seine Nationalität hatte. „Das ist schlichtweg unmöglich“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

 

Bachmann hatte am Montagabend zwei Stunden nach dem Anschlag auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter mitgeteilt, dass der Täter ein „tunesischer Moslem“ sei. Der Rechtspopulist Bachmann berief sich auf eine „interne Info aus Berliner Polizeiführung“. Zu dem Zeitpunkt hatte die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen - der Mann stammt allerdings aus Pakistan und wurde am Dienstag freigelassen, da gegen ihn keine Beweise vorlagen.

Stattdessen wird nun seit Mittwoch öffentlich nach einem Tunesier gefahndet. In dem Führerhaus des für die Tat benutzten Lkw wurden Ausweispapiere des 24-jährigen Anis Amri gefunden. Die waren den Ermittlern nach offiziellen Angaben am Tatabend aber noch nicht bekannt, sondern wurden erst am Dienstag entdeckt. Deswegen könne die Aussage Bachmanns vom Tatabend nicht stimmen, argumentiert die Polizei. „Die Information, die er da behauptet, kann nicht von der Polizei stammen, da die Polizei die Hinweise erst am Folgetag erlangt hat“, sagte der Polizeisprecher.

Bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche nahe dem Kurfürstendamm wurden am Montag zwölf Menschen getötet. Fast 50 weitere Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer.