Vanille, Schoko oder Einhorn: Stefanie Pierri kommt mit dem Eismobil immer dienstagnachmittags vors Rathaus. Das Eis kreiert ihr Schwager Antonio Pierri.

Spricht man von Traumjobs, könnte „Eisverkäuferin“ durchaus auch auf der einen oder anderen Wunschliste auftauchen. Stefanie Pierris Kindheitstraum war es zwar nicht – Eisverkäuferin wurde die 34-Jährige erst kürzlich quasi von einem Tag auf den anderen eher zufällig. Aber: „Es fühlt sich richtig an“, sagt sie. Und: „Ich mag’s. Ich lieb’s.“

 

Dass es auch die Kundschaft mag und liebt, kann man unter anderem jeden Dienstagnachmittag auf dem Erdmannhäuser Rathausplatz sehen. Es vergeht kaum ein Moment, in dem Steffi Pierri nicht Eiskugeln in Waffeln oder Becherchen füllt und aus dem Verkaufswagen reicht.

Das Eismobil belebt den Rathausplatz

Das Eismobil der Familie Pierri ist nagelneu und bunt in türkis und pink bemalt. Davor stehen an diesem Dienstag durchgängig Menschen, die ihr Eis ordern. Manche nehmen es mit nach Hause, andere bleiben auf oder und um den Rathausplatz sitzen und schlotzen ihr Eis.

Das gibt es in einem guten Dutzend Sorten – von den Klassikern Vanille, Schokolade und Erdbeere bis hin zu Speziellerem wie Einhorn oder Snickers. Die Zeiten, in denen das Eismobil von anno dazumal nur drei Sorten zur Kundschaft gebracht hat, sind also vorbei. Warum? „Warum nicht?“, sagt Steffi Pierri und lacht. Sie hat in ihrer Kühlung sogar Platz für 24 Sorten. Überhaupt ist das Eismobil Pierri fast wie eine richtige Eisdiele ausgestattet. Auch Eiskaffee, Shakes und Spaghetti-Eis gibt es.

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Von der Firmenfeier bis zum Schulfest

Der Name Pierri ist in der Umgebung in Sachen Eis kein unbekannter. Fünf Jahre lang führte Antonio Pierri, Steffis Schwager, in Marbach sein Eiscafé, das zuvor schon in Familienhand war. Michele, Antonios Bruder und Steffis Mann, wollte die Familientradition fortführen – und kam so vor etwa zwei Jahren auf die Idee mit dem Eiswagen.

Ganz ernst genommen hat Steffi Pierri die Sache erst nicht. Aber als Michele immer wieder damit anfing, nahm „Eis on Tour“ mehr und mehr Gestalt an. Und im April stand er dann da, der zum Eismobil umgebaute Transporter. Seither geht es zu verschiednen Veranstaltungen – von der Firmenfeier bis zum Schulfest und eben einmal die Woche nach Erdmannhausen. Vielleicht kommen auch noch andere Orte mit dazu, sofern sie keine eigene Eisdiele haben.

Plötzlich wurde sie Eisverkäuferin im Familienunternehmen

Für die Eisherstellung zeichnet natürlich Schwager Antonio verantwortlich. Das Eismobil fahren und Eis verkaufen wollte eigentlich Michele Pierri. selbst Der ist aber als Taxi-Unternehmer ebenfalls ziemlich eingespannt, deshalb ist Steffi eingesprungen. „Ich bin durch die Nachbarschafts-Gruppe reingerutscht“, berichtet sie. „Michele war eines Tages noch unterwegs und es wurde gefragt, ob wir nicht bald Eis verkaufen . . .“ So wurde sie doch noch Eisverkäuferin im Familienunternehmen.

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Tochter Angelina möchte übrigens gern Olympiaturnerin und Fotografin werden. Wenn ihre Eltern in Rente gehen, könnte sich die Achtjährige aber durchaus auch vorstellen, den Eiswagen zu übernehmen . . .