Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, sagt den Kommunen seine Unterstützung beim Umgang mit Mangel an Erziehern zu, warnt aber zugleich vor illusorischen Vorstellungen.

In der Debatte um den Personalmangel und verkürzte Öffnungszeiten in Kindertagesstätten sind aus Sicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann vor allem die Kommunen gefragt. „Es ist deren Aufgabe, nicht meine“, sagte Kretschmann am Dienstag. Die Kommunen entschieden über das Personal und auch über die Öffnungszeiten der Einrichtungen. Das Land könne das unterstützen - aber nicht zaubern.

 

Natürlich sei es „dramatisch“ für die Eltern, wenn die Betreuungszeiten eingeschränkt würden, da müssten die Kommunen abwägen, was die richtigen Maßnahmen seien. „Ich kann mir die Erzieherinnen genauso wenig herbeizaubern wie irgendjemand anderes“, sagte Kretschmann.

Erzieher verdienen inzwischen deutlich mehr

Das Land unterstütze die Kommunen, wo immer es gehe - von einer Kampagne, um für den Beruf zu werben bis hin zu Ausbildungskapazitäten. Die Zahl der Kitaplätze und die Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher sei in den vergangenen Jahren enorm erhöht worden. Aber die Kommunen müssten das Problem ernst nehmen, mahnte Kretschmann.

In Tübingen hatte der Gemeinderat vergangene Woche beschlossen, dass zahlreiche Kitas in der Stadt künftig wegen Personalmangels die Öffnungszeiten verkürzen müssen. Viele Eltern bringt das in die Bredouille, ganze 50 Gruppen der städtischen Kitas schließen dann schon um 13.15 Uhr. Auch in anderen Städten kündigten einzelne Kindertagesstätten an, demnächst früher schließen zu müssen.