Ohne etliche Stammkräfte verliert der VfB Stuttgart sein Testspiel gegen den FC Barcelona. Wenige Tage vor dem Pflichtspiel-Start bemühen sich die Schwaben trotz ihrer Personalprobleme um Gelassenheit. Geht das gut?

Stuttgart - Bloß keine Panik: Ungeachtet erheblicher Personalprobleme will der VfB Stuttgart wenige Tage vor dem Pflichtspiel-Start im DFB-Pokal die Ruhe bewahren. Die 0:3-Niederlage im Testspiel-Kracher gegen den FC Barcelona hakte Sportdirektor Sven Mislintat angesichts einer VfB-Rumpfelf jedenfalls schnell ab. „Wir haben es super gemacht und uns super verkauft“, sagte der 48-Jährige nach der klaren Niederlage gegen Antoine Griezmann, Memphis Depay und Co. Obwohl die Schwaben gegen den hochdekorierten Weltclub notgedrungen mit etlichen U23-Spielern angetreten waren, will Mislintat nicht zwingend auf dem Transfermarkt nachlegen.

 

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„Natürlich ist das eine besondere Herausforderung für uns alle. Erst mal die Verletzungsmisere in Anführungsstrichen, dann die Corona-Probleme. Aber da werden wir mit umgehen“, sagte Mislintat. Gleich drei Spieler (Sasa Kalajdzic und zwei namentlich nicht genannte Profis) fehlten dem Fußball-Bundesligisten aufgrund positiver Corona-Tests. Weitere wie Abwehrchef Waldemar Anton, Mittelfeldstratege Orel Mangala, Naouirou Ahamada, Momo Cissé, Silas Katompa Mvumpa oder Kapitän Wataru Endo fielen verletzungsbedingt aus oder weil sie wie Endo noch für ihr Nationalteam aktiv sind. Nichts Dramatisches, findet Mislintat. „Diese Phasen wird es geben. Da ergibt es für uns überhaupt keinen Sinn, hektisch zu werden.“

Startelf soll im Pokal beim BFC Dynamo anders aussehen

Schon am nächsten Samstag (15.30 Uhr) im Pokal beim Berliner Regionalligisten BFC Dynamo soll die Startelf wieder anders aussehen. Beim Bundesliga-Start in zwei Wochen gegen die SpVgg Greuther Fürth könnte dann auch schon Torjäger Kalajdzic wieder im Kader stehen. Dass wie gegen Barça dann nochmal U23-Akteure wie Dominik Nothnagel, Richard Weil oder Falko Michel zum Einsatz kommen, erscheint jedenfalls äußerst unwahrscheinlich. „Leicht improvisiert ist gut“, scherzte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo mit Blick auf seine Rumpfelf gegen die Katalanen. Auch für den Coach bildete der Test daher keine Grundlage für den nahenden Pflichtspiel-Start.

Zumal der VfB freiwillig auf weitere Spieler verzichtet hatte. Nach Rücksprache mit Barça setzten die Schwaben sicherheitshalber nur vollständig geimpfte Profis ein. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme von uns, weil es ein Testspiel war“, erklärte Mislintat. „Wäre es ein Pflichtspiel gewesen, hätten wir ganz klar auch mit den nicht durchgeimpften, aber negativ getesteten Spielern spielen können.“ So aber setzten die Stuttgarter lieber auf einige Akteure, die wohl nie mehr in ihrem Fußballerleben in den Genuss eines Spiels gegen den FC Barcelona kommen werden.

Auch ohne den immer noch vertragslosen Superstar Lionel Messi hatten die Katalanen etliche Ausnahmekönner auf dem Platz. Die Neuzugänge Depay (21. Minute) und Yusuf Demir (36.) sowie Riqui Puig (73.) erzielten vor 25 000 Zuschauern die Tore für die Gäste, die anschließend zurück in ihr Trainingslager in Donaueschingen reisten.