Und sie ist ganz anders, als wir sie uns einmal vorgestellt haben.

Stuttgart - Hier geht es in Zukunft um die Zukunft. Das StZ-Hausorakel Peter Glaser befragt einmal die Woche die Kristallkugel nach dem, was morgen oder übermorgen sein wird – und manchmal auch nach der Zukunft von gestern. Dazu als Bonus: der Tweet der Woche!

 

So sucht der wissenschaftlich orientierte Mensch nicht mehr nur nach Erkenntnis, sondern auch nach wissenschaftlich anmutendem Zierat. Als kleinstmögliche Anregung hier etwas Atomschmuck, Atom-Ohrringe und entzückend molekulare Ware. Für Herren finden sich Atom-Manschettenknöpfe, auch diese oder diese. Natürlich gibt es ebenfalls Atom-Ringe (hier blasig, als Siegelring oder mit versilberten Elektronenumlaufbahnen) sowie Halsketten (hier etwas filigraner, als Radium-Anhänger oder Gürtelschnalle, hier klassisch aus Draht).

Wirklich bemerkenswert molekülig sind diese Wassermolekül-Ohrringe, dieses bezaubernde Nikotin-Molekül, hier ein lasergeschnittenes Serotonin oder für Schlipsträger der H2O-Krawattenclip aus Sterlingsilber. Und wer das wahrhaft Ungewöhnliche sucht, wird sich möglicherweise für diesen chinesischen Atomteller interessieren, diesen Atompilz-Flachmann oder für diese abstrakte molekuloide Keramik.

Anti-Schnarch-Roboter und smarte Tatoos

Es gibt nun endlich auch einen Anti-Schnarch-Roboter namens Jukusui-Kun, ein niedliches, eisbärenförmiges Kissen mit robotischem Innenleben, das über ein wenig medizinischer Sensorik und eine bewegliche Pranke verfügt. Damit kann Jukusui-Kun einem Schlafenden sacht ins Gesicht stupsen, wenn er zu schnarchen anfängt.

Und: wissenschaftliche Tatoos. Eine Slideshow zeigt Bilder aus dem Buch "Science Ink: Tattoos of the Science Obsessed" von Carl Zimmer. Wobei ich immer an den merkwürdigen Begriff "Benutzeroberfläche" denken muß, der ja nichts anderes heißt als: Haut. Im übrigen sammelt ein ganzes Blog namens Fuck Yeah, Math and Science Tattoos! die wissenschaftlichen Eintragungen auf tätowierten Menschen.

Noch mehr Wissenschaft, noch mehr Zukunftstechnologie, noch mehr Spaß: Zwei Mädchen simulieren einen Teilchenzusammenprall – mit Körpereinsatz!

Auch das hätte man von einem Übermorgen gestern so nicht erwartet: Während alles sich zunehmend fürchtet vor vermeintlich immer intelligenter und gefährlicher werdenden Robotern, wächst die Roboterkunst, die algorithmische und prozedurale Kunst, Computerästhetik, Fehler-Ästhetik, das digitale VJ-ing und die Computerarchäologie. Um die Übersicht in den teil nagelneuen kreativen Bereichen zu behalten, empfieht sich ab und zu ein Blicke in das vorzügliche Blog Data is Nature von Paul Prudence, in dem er Material dazu sammelt. Zum Anschmecken eine Auswahl von Beiträgen aus der Reihe Flickr Fruits.

Und es gibt Universen aus der Dose! Der Künstler Jonathon (ja, mit o!) Keats hat ein wissenschaftliches Spielzeug gebaut, mit dem sich bestimmte erstaunliche Effekte der Quantentheorie experimentell untersuchen lassen sollen. Der Versuchsaufbau besteht aus einem Zylinder aus Uranglas, in dem ein Szintillationszähler untergebracht ist. Während das Uran zerfällt, „beobachtet" der Detektor die Ereignisse – und produziert neue Universen. Natürlich alles im Quantenbereich. Ein solches Universe Creation Kit ist schon für 20 Dollar zu haben; wenn man recht überlegt, eigentlich günstig.

Der Flickr-Fotopool Vintage Science schließlich ist eine Fundgrube für Freunde von Illustrationen und Fotos mit Retro-Anmutung, die uns den Geist von Wissenschaft und Forschung aus zurückliegenden Jahrzehnten auf's Neue herantransportieren.

War die Zukunft nicht wundervoll?

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Und hier noch wie immer der Tweet der Woche: