Peter Kurz, der Präsident des Städtetages, hält einen erneuten Lockdown für notwendig, sollte es nicht schleunigst eine „Trendwende“ geben.

Mannheim - Der Präsident des Städtetages Baden-Württemberg, Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD), hält einen harten Lockdown für nötig, wenn sich die Corona-Lage in den kommenden Tagen weiter verschärft. „Wir sind an einem Punkt, an dem weitere kleine Schritte keinen Sinn mehr machen“, sagte Kurz dem „Mannheimer Morgen“.

 

„Entweder wir sehen jetzt eine Trendwende, oder es bleibt keine andere Wahl mehr, als das öffentliche Leben wieder weitgehend herunterzufahren.“ Bis auf Schulen und Kitas müsse man „alle Bereiche massiv herunterfahren“. Der Lockdown müsse aber „verbunden werden mit der Perspektive, dass es so etwas nie wieder geben wird“, sagte Kurz. „Und das bedeutet: allgemeine Impfpflicht. Anders könnte man es der geimpften Mehrheit nicht mehr erklären.“

Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sollen offen bleiben

Der Landkreistag begrüßte es, dass das Land die Corona-Lenkungsgruppe wieder aktiviert hat und sich mit der kommunalen Ebene austauscht, wie der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Alexis v. Komorowski, am Mittwoch in Stuttgart sagte. „Denn es ist wichtig, dass Land und Kommunen sich intern abstimmen und nach außen geschlossen auftreten. Vielstimmigkeit hilft inmitten einer Krise nicht weiter, sondern schürt nur Verunsicherung.“ Entscheidend für die Landkreise sei, dass die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen offengehalten würden. An diesem Oberziel seien die anstehenden Corona-Maßnahmen zu messen.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte am Dienstag Verschärfungen der Corona-Regeln in den kommenden Tagen in Aussicht gestellt. Man werde „ziemlich sicher“ regeln, dass Fußballspiele und Sportgroßveranstaltungen nur ohne Publikum stattfinden können. Diskotheken und Clubs sollen schließen. Die Abgabe von Alkohol im öffentlichen Raum soll verboten werden, sofern sich die Lage auf den Intensivstationen nicht bessert.