Nach 39 Jahren als Pfarrer geht Anton Seeberger in Pension – mit einem Appell: Er wünscht sich von seiner katholischen Kirche die Bereitschaft, sich zu verändern.

S-Mitte - In seinem Büro in der Stafflenbergstraße sitzt jetzt die neue pastorale Ansprechpartnerin Ursula Mühlbauer. Anton Seeberger kommt vier Tage nach seinem Abschiedsgottesdienst am 3. Oktober in der Kirche St. Konrad noch einmal vorbei. Seine Sekretärin hält ihm einen Taufschein hin, den er noch unterschreiben muss. Es ist seine letzte Taufe gewesen in der Gemeinde, deren Leben er 21 Jahre lang als feinsinniger, engagierter, kreativer und kritischer Pfarrer mitgestaltet und auch als Dompfarrer in St. Eberhard gewirkt hat. So richtig weiß er noch gar nicht, wie es sich anfühlt als Pensionär. „Meine Tage sind noch ausgefüllt mit ordnen, ausmisten und durchsuchen“, sagt Seeberger. Da ist vieles zusammengekommen in 39 Jahren im Priesteramt.