Was wird an Pfingsten eigentlich gefeiert? Die Gottesdienste verlagern sich vielfach aus der Kirche nach draußen und ins weltweite Netz. Ein Überblick.

Strohgäu -

 

Corona verändert das Feiern auch der großen christlichen Feste. Die Kirchengemeinden gehen dabei unterschiedliche Wege.

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. „Dieser Geist lässt Menschen einander als Brüder und Schwestern in Christus erkennen“, heißt es auf der Internetseite der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Daher gelte Pfingsten auch als der „Geburtstag der Kirche“.

Das deutsche Wort „Pfingsten“ geht auf das griechische Wort „pentekoste“ (der Fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit Ende des vierten Jahrhunderts 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit.

Schon die frühen Christen hatten laut der EKD mit Symbolen versucht, das Unsichtbare begreiflich zu machen, etwa mit dem Symbol der Taube. In der biblischen Geschichte kommen zwar keine Tauben vor, doch in der Erzählung von der Taufe Jesu öffnet sich der Himmel und der Geist Gottes schwebt in Gestalt einer Taube herab.

Die drei zentralen christlichen Feste werden in Deutschland „doppelt“ gefeiert, so die EKD: der zweite Weihnachtsfeiertag, Ostermontag und Pfingstmontag verlängern und betonen so den Festtag. Schon in der Weimarer Verfassung vom 1919 waren Oster- und Pfingstmontag gesetzliche Feiertage.

Pfingsten wird im Frühling gefeiert. So verbindet sich die Freude über Gottes Geist mit der Freude am Überfluss und an der Fülle des frischen Grüns und der Blüten. Wie Gottes Geist kehrt auch das Leben in der Natur sichtbar zurück. Viele Gemeinden feiern – auch in Zeiten ohne Pandemie – den Gottesdienst im Freien.

Die Kirchengemeinden feiern unterschiedlich. In Gerlingen etwa wird an Pfingstsonntag, 10 Uhr, ein Gottesdienst mit Abendmahl auf der Kirchwiese neben der Petruskirche gefeiert, am Pfingstmontag abermals auf der Kirchwiese. Beginn ist ebenfalls um 10 Uhr. Während die einen draußen feiern, setzen andere auf die Übertragung des Gottesdienstes live im Internet. Die neuapostolische Gemeinde in Hemmingen etwa feiert ihren Gottesdienst mit Stammapostel Jean-Luc Schneider, der via Satellit aus Zürich zugeschaltet sein wird. Dem Gottesdienst kann man im Internet auf der Seite www.nak-sued.de folgen. In der katholischen Gemeinde St. Andreas in Gerlingen wird der Gottesdienst in der Kirche gefeiert. Wenn es das Wetter ermöglicht, sollen Stühle auf dem Kirchplatz aufgestellt werden, die Eucharestiefeier wird nach draußen übertragen. Beginn: 10.30 Uhr.