Die Frühlingsinstallation „Spring Flush“ der Pflanzenkünstlerin Miriam Köpf in der Geißstraße 4 geht zu Ende. Noch bis Freitag können sich Pflanzenfreunde in den Fenstern Inspirationen für ihr eigenes Heim holen – oder gleich Gewächse mitnehmen.

S-Mitte - Als Miriam Köpf die klitzekleinen Blüten entdeckt, fängt sie an zu lachen und schaut sich die gelben, fast sternförmigen, gerade aufgesprungenen Knospen ganz genau an. Anigozanthos heißen die merkwürdig schön aussehenden Pflanzen, die sie im „gelben Fenster“ im Stadtleben-Büro von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten arrangiert hat, in der Fachsprache. Für ihre Pflanzen-Installation „Spring Flush“ in dem Redaktionsbüro am Hans-im-Glück-Brunnen hat sie jedem Fenster sozusagen eine andere Farbe gegeben. Das gelbe Fenster schmücken noch bis Freitag ein großes Drachenbaum-Gewächs im gelben Kasten (Dracaena Reflexa), darüber und drumherum hängen im japanischen Trend-Deko-Stil Kokedama eine gelbe Orchidee und etliche Känguru-Pfoten oder -Blumen, wie die aus West-Australien stammenden Anigozanthos genannt werden – und die zu den Lieblingspflanzen der Gestalterin zumindest in dieser Installation gehören.

 

Pflanzen sorgen für bessere Akustik

Miriam Köpf ist in diesen Wochen viel beschäftigt. Kaum war die Ausstellung im Büro an der Geißstraße fertig gestaltet, musste sie weiter nach Mailand. Dort schuf sie bei einer Messe in Containern mit ihren Pflanzen ganz neue Räume. Außerdem plant sie, einen Wohnwagen als dauerhaften Showroom zu bepflanzen und das Terrassen-Konzept für The Garderner’s Nosh an der Calwer Straße beschäftigt die gelernte Schreinerin und Designerin auch.

„Für die Akustik sind Pflanzen wahnsinnig effektvoll“, sagt sie. Und für bessere Atmosphäre, bessere Luft und bessere Stimmung in Büros ohnehin. Ihre Pflanzenkunst im Stadtleben-Büro hat in den vergangenen drei Wochen etliche Fans gefunden. Ein Ehepaar wollte unbedingt Kontakt zu ihr aufnehmen, weil die beiden vom „weißen Fenster“ mit den vielen prächtig weiß blühenden Orchideen so begeistert waren. Ein Gastronom hat sich jede der fünf Installationen in den Fenstern ganz genau angeschaut und sich Inspirationen geholt. Und auch der langjährige Garten- und Pflanzenexperte der Stuttgarter Zeitung, Edgar Gugenhan, kam vorbei, um die Pflanzen zu fotografieren und mit Miriam Köpf Kontakt aufzunehmen.

Die Gewächse suchen eine dauerhafte Bleibe

Er hat für diese Woche einen weiteren Besuch angekündigt – um sich die eine oder andere „Mooskugel“, wie die Kokedama-Kreationen auch genannt werden, zu sichern. „Spring Flush“ hat sozusagen den Frühling an den Hans-im-Glück-Brunnen gebracht – aber jetzt nach vier Wochen sollen die Orchideen, Känguru-Pfoten und Flamingo-Blumen (Anthurien) in ihren Mooskugeln eine feste, dauerhafte Bleibe finden. Deswegen bietet Miriam Köpf (www.miriamkoepf.de) die Kokedama-Pflanzen, die sie unmöglich alle selbst unterbringen kann, interessierten Pflanzenfreunden an. Wer ihr die eine oder andere abkaufen will, kann ab Dienstag und noch bis Freitag zu den Bürozeiten einfach im Stadtleben-Büro, Geißstraße 4, vorbei kommen.

In der kommenden Woche werden dann ganz neue Geschichten in den Fenstern der Geißstraße 4 erzählt: Dann beginnt hier die Jubiläumsausstellung „20 Jahre – 20 Gesichter – 20 Geschichten“ zum 20-jährigen Bestehen des Forums der Kulturen Stuttgart e.V. (www.forum-der-kulturen.de).