Der im Jahr 1928 gegründete BSV Fellbach plant im November eine Philatelie-Ausstellung auf Top-Niveau. So gibt er zum 90-jährigen Bestehen gleich zwei Sonderbriefmarken heraus.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Fellbach - Normalerweise befassen sich Freunde der Philatelie auch in Fellbach mit Kostbarkeiten im Kleinformat – und greifen deshalb eher zu Lupe und Pinzette als zum ganz großen Besteck. Beim Briefmarkensammler-Verein BSV ist das in diesem Jahr anders. Zum Jubiläum hat sich der 1928 gegründete Klub einen wahren Kraftakt vorgenommen: Mit Blick aufs 90-jährige Bestehen gibt der Verein gleich zwei Sonderbriefmarken heraus.

 

Und er sorgt dafür, dass Fellbach im November zum Nabel der Briefmarken-Welt wird. Unter dem Titel „Felba 2018“ findet in der Alten Kelter eine philatelistische Leistungsschau statt, die gut 10 000 Besucher anlocken dürfte. „Wir sind einer der ältesten Brief-markenvereine im Land – da wollten wir ein solches Jubiläum nicht einfach vorbeiziehen lassen“, sagt der BSV-Vorsitzende Hans Steche stolz über das Ereignis.

Das Organisationsteam um Helmut Biemann, Hans Steche und Werner Klozenbücher (von links). Foto: Patricia Sigerist
Die Vorfreude über die ungewöhnliche Ausstellung kommt nicht von ungefähr. Denn die Fellbacher Veranstaltung ist kein gewöhnlicher Briefmarken-Tauschtag, sie wird als „Rang-1-Ausstellung“ eingestuft. Für die Fellbacher Freunde des gezackten Rands ist das eine absolute Premiere – eine Veranstaltung von so hohem Niveau gab es unterm Kappelberg noch nie. Um auch philatelistischen Laien einen Eindruck vom Stellenwert zu vermitteln: In der Briefmarken-Szene löst eine „Rang-1-Ausstellung“ ungefähr die Resonanz aus, als wenn auf dem Schmidener Kunstrasenplatz am gleichen Wochenende der Endspurt in der Fußball-Bundesliga und das Pokalfinale ausgetragen würden – und zwar mit internationaler Beteiligung.

In Fellbach findet 2018 die bundesweit einzige „Rang-1-Ausstellung“ statt, im kommenden Jahr wird es gar keine Briefmarkenschau auf diesem Niveau geben. Kein Wunder deshalb, dass sich bei Helmut Biemann in der BSV-Geschäftsstelle schon die Bewerbungsschreiben von interessierten Ausstellern stapeln. Sammler aus Deutschland wollen ihre schönsten Stücke ebenso in der Alten Kelter präsentieren wie Briefmarkenfreunde aus Österreich, den Niederlanden und der Schweiz.

Eingebettet in die Ausstellungstage vom 16. bis zum 18. November wird eine Sonderschau, die sich mit der Gründung der Bundesrepublik und des Staats Israel befasst – mit Festabend in der Schwabenlandhalle und dem Eintrag des israelischen Botschafters ins Goldene Buch der Stadt.

Die Mitglieder arbeiten am für September geplanten Katalog

Die Arbeit am für September geplanten Katalog, aber auch am Sicherheitskonzept für die wertvollen Stücke wird die 80 Mitglieder des Vereins in den nächsten Monaten in Atem halten – der Wert vieler Sammlungen geht weit in den fünfstelligen Bereich. Parallel steht der Verkauf der eigenen Sondermarken an: Bereits jetzt auf dem Markt ist eine 45-Cent-Marke mit dem aus den 1960er-Jahren stammenden Vereinswappen, einer Wengerterin mit gepunktetem Kopftuch. Sie wird als Zehner-Bogen für zehn Euro verkauft, einen Satz mit zehn historischen Postkarten gibt es als Jubiläumspräsent dazu.

Bestellungen sind unter der Mail-adresse info@bsv-fellbach.de möglich, jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat bringt Kassier Werner Klozenbücher das Paket im Vereinslokal in der Wirtembergstraße 143 in Schmiden auch persönlich an den Mann. Zur „Felba 2018“ erscheint dann auch eine 70-Cent-Marke. Bei der Aus-stellung wird ein Sonderpostamt eingerichtet. „Verdient ist nichts mit der Marke. Aber man will den Leuten zum Jubiläum ja was Besonderes bieten“, sagt Klozenbücher.