Die philippinische Armee hat sechs Islamisten der Gruppe Abu Sayyaf getötet. Die in den 90ern von Bin Laden gegründete Gruppe war unter anderem an der Entführung und Enthauptung zweier Kanadier beteiligt.

Manila - Philippinische Soldaten haben nach Militärangaben sechs Mitglieder der Islamistengruppe Abu Sayyaf getötet. Einer der Männer sei an der Entführung zweier Kanadier beteiligt gewesen, die in den vergangenen Monaten auf der Insel Jolo enthauptet worden waren, sagte ein Armeesprecher am Freitag.

 

Demnach lieferten sich Soldaten ein Gefecht mit rund 100 Mitgliedern von Abu Sayyaf, die in den vergangenen Jahren immer wieder Ausländer verschleppt hatte, um Lösegeld zu erpressen. Dem Sprecher zufolge wurden bei den Kämpfen 17 Soldaten verletzt. Der neue philippinische Präsident Rodrigo Duterte hatte Polizei und Armee am Donnerstag aufgefordert, Abu Sayyaf zu „vernichten“.

Bin Laden war Gründer von Abu Sayyaf

Abu Sayyaf wurde in den 90er Jahren mit Geld von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden gegründet. Die Gruppe wurde durch die Entführung zahlreicher Ausländer bekannt, darunter die Göttinger Familie Wallert. Im Oktober 2014 ließ Abu Sayyaf zwei Deutsche nach einem halben Jahr in Geiselhaft frei. Die Islamisten erklärten, sie hätten mehr als fünf Millionen Dollar Lösegeld für das Paar erhalten.

Im April und Juni enthauptete die Gruppe zwei Kanadier, die im September gemeinsam mit einem Norweger und einer Philippinerin im September von einer Yacht entführt worden waren. Der Norweger ist bis heute vermisst, ebenso wie ein 2012 von Abu Sayyaf verschleppter niederländischer Vogelkundler.