Zuffenhausen ist Pilotbezirk für das Projekt „Bewegungspass für ältere Menschen“. Sportbürgermeister Martin Schairer gab beim SV Rot den Startschuss für das Vorhaben, das in ganz Stuttgart umgesetzt werden soll.

Zuffenhausen - Wird euch schon etwas warm?“, ruft Jutta Jurkovic, Übungsleiterin beim SSV Zuffenhausen, und blickt in die Runde. „Ja“, schallt es sogleich zurück, und das kann man durchaus im doppelten Wortsinn verstehen: Die Temperaturen auf dem Sportplatz des SV Rot bewegen sich an diesem Dienstagmittag in Richtung 30 Grad, zudem sind die angesprochenen Senioren mit gymnastischen Übungen beschäftigt.

 

Mit dabei sind auch Sportbürgermeister Martin Schairer und Dominik Hermet vom Sportkreis Stuttgart. Sie sind zur Fürfelder Straße gekommen, um das Projekt „Bewegungspass für ältere Menschen“ offiziell zu starten. Zuffenhausen und damit auch der Stadtteil Rot spielen dabei eine Vorreiterrolle in Stuttgart, denn der Stadtbezirk wurde als Pilotbezirk ausgewählt.

„Gesundheit ist das höchste Gut“

„Gesundheit ist das höchste Gut, man sollte sie so lang wie möglich erhalten“, sagte Bürgermeister Schairer, bevor es mit den Übungen los ging. Regelmäßige Bewegung wirke sich in jedem Alter positiv auf den Körper aus. Das gelte natürlich auch für nicht mehr ganz junge Zeitgenossen. Doch wer aktiv sei, könne länger selbstständig bleiben.

Hier setze das Projekt an: Es solle Anreize vermitteln und Ziele vorgeben. Grundlage ist eine Broschüre, in denen zehn Übungen aufgezeigt werden. Diese reichen vom zügigen Gehen übers Treppensteigen bis hin zu Kniebeugen. Am Ende der Broschüre gibt es Tabellen, wo Anzahl und Art der Übungen eingetragen werden können.

Am Besten, das betonte der Sportbürgermeister, lasse sich zu zweit oder in der Gruppe üben, gemeinsames Schwitzen fördere die sozialen Kontakte – gerade im Alter sei dies ein wichtiger Nebeneffekt.

Dominik Hermet erzählte, dass in Stuttgart rund 40 000 Menschen Mitglied in Sportvereinen seien. Viele Vereine böten schon diverse Angebote für Senioren, mit dem Bewegungspass gebe es nun eine weitere, ganz konkrete Möglichkeit, die Fitness zu verbessern. Deshalb wünsche er sich, dass möglichst zahlreiche Vereine bei dem Projekt mit ins Boot kämen. Ziel sei es, den Bewegungspass zügig in ganz Stuttgart umzusetzen.

Mit kleinen Dingen Großes erreichen

Dass Zuffenhausen Pilotbezirk ist, hat mit dem Programm „Kombine“ (Kommunale Bewegungsförderung zur Implementierung der Nationalen Empfehlungen) zu tun. Hinter diesem Zungenbrecher steckt die Absicht, innovative Konzepte zur Bewegungsförderung zu erproben – besonders bei sozial benachteiligten Menschen. Bei „Kombine“ ist Stuttgart eine von bundesweit sechs Modellkommunen.

Beteiligt sind zunächst der SV Rot und der SSV Zuffenhausen. Norbert Wittek, der zweite Vorsitzende des SV Rot, betonte, man wolle in seinem Verein künftig noch mehr auf den Breitensport setzen. „Wir möchten den Leuten mit dem Projekt die Hand reichen“, sagte Jacqueline Grün, die sportliche Leiterin beim SSV Zuffenhausen. Denn gerade mit den kleinen Dingen lasse sich oftmals Großes erreichen.