Derselbe Name, dieselbe Adresse, eine ähnliche Küche – aber zwei verschiedene Unternehmen. Das verstehen viele nicht. Dass das Restaurant Harmonie in Stuttgart-Vaihingen geschlossen hat, hat deshalb Folgen für einen gleichnamigen Lieferservice.

Vaihingen - Die einen sind weg, die anderen sind noch da, das stiftet bei Pizza-Fans in Stuttgart-Vaihingen augenscheinlich Verwirrung. Im Mittelpunkt des Durcheinanders steht der Name Harmonie. Ende März sind im Restaurant an der Österfeldstraße, das diesen Namen 40 Jahre lang getragen hat, die Lichter ausgegangen. Die anhaltende Corona-Pandemie hat den Wirt Salvatore Cirino gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Im Hinterhof desselben Gebäudekomplexes wird allerdings weitergekocht. Ebenfalls unter dem Namen Harmonie. Wie kann das sein?

 

Des Rätsels Lösung ist, dass unter einer Adresse jahrzehntelang zwei separate Unternehmen unterschiedlicher Inhaber zu finden waren, die allerdings denselben Namen führten. Einst war der Lieferservice aus dem Ristorante ausgegliedert worden, „aber das war schon lang getrennt. Wir haben den Lieferservice im Jahr 2000 übernommen“, sagt Mazar Badescha, der indischstämmige Inhaber. Sprich: Eine Familie hier, eine Familie dort – mit einer einzigen Verbindung, nämlich der gemeinsamen Vorliebe für italienische Speisen.

Sunpreet Gill, Mazar Badeschas Neffe, glaubt jedoch, dass viele Menschen bis zuletzt nicht gewusst haben, dass es sich um zwei unterschiedliche Gastrobetriebe handelte. Den Namen Harmonie habe man trotzdem nicht geändert. „Alteingesessene Vaihinger kennen ihn, man wächst damit auf“, sagt Sunpreet Gill.

Der gemeinsame Name bringt nun Probleme

Genau das bringe nun aber Probleme. Seit das Restaurant geschlossen sei, leide der Lieferservice, bei dem neben Pizza und Pasta unter anderem auch schwäbische, indische und chinesische Gerichte bestellt werden können. Die beiden Männer sprechen von Umsatzeinbußen. Immer wieder riefen Kunden an und fragten, ob es unter dieser Nummer noch etwas zu essen gebe. „Die Leute sind verwirrt“, sagt Sunpreet Gill. Man müsse viel erklären, fügt sein Onkel hinzu. Die wichtigste Botschaft ist laut Sunpreet Gill: „Wir sind noch da, das trifft es ziemlich gut.“