Giftige Brennhaare des Eichenprozessionsspinners reizen Atemwege und verursachen Hautausschläge.

Untertürkheim - Das Gespinst in der Astgabel ist erst auf den zweiten Blick zu sehen. Viele schwarz-braune Raupen kriechen, eine hinter der anderen, den Eichenstamm empor. Dieser für die Art typische Wanderung seiner Raupen verdankt der Nachtfalter seinen Namen: Eichenprozessionsspinner. Der Körper der Raupen ist mit weißen Härchen bedeckt. Sie sind der Grund dafür, dass Marcel Hoch selbst bei 28 Grad Celsius in einen weißen Ganzkörperanzug schlüpft und eine Atemschutzmaske aufzieht. „Vom dritten Larvenstadium an bilden die Raupen giftige Brennhaare aus“, sagt Hoch. Vorsicht ist geboten. Marcel Hochs Arme sind voller roten Bläschen. „Bei empfindlichen Menschen können die Härchen stark juckende, entzündliche Reaktionen der Haut, aber auch der Augen und noch gefährlicher der Atemwege auslösen“, sagt Annette Hasselwander vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Vor allem Kinder und ältere Menschen sind gefährdet. Weswegen die Landeshauptstadt vor allem in der Nähe von Kindergärten, Schulen, Spiel- oder Sportplätzen oder Parks gegen die Insekten vorgeht. Beispielsweise am Spielplatz in der Nähterstraße oder am Rande des SGU-Sportplatzes im Bruckwiesenweg. Dort verursachten Raupen auf einem Eichenbaum am Rande des Spielfelds oft Verbrennungen bei Jugendspielern. „Im Vorfeld des diesjährigen Fußballturniers haben wir die Raupen nun aber abgesaugt“, sagt der Baumexperte Marcel Hoch.