Der frühere Alno-Chef soll mit Hilfe von einem Dutzend eigener Unternehmen Geschäfte zu Lasten des Küchenherstellers gemacht zu haben. Der 71-jährige Schweizer bestreitet das umgehend.

Stuttgart - Sorgfalt geht vor Schnelligkeit. Das bosnische Familienunternehmen Hastor hat ein knappes Dutzend Rechtsanwälte aus mehreren Anwaltskanzleien beauftragt, eine Klage gegen ehemalige Vorstandsmitglieder des pleite gegangenen Küchenherstellers Alno vorzubereiten. „Das muss sehr gründlich vorbereitet werden, und da haben wir viel Zeit. Es laufen uns keine Verjährungsfristen weg“, heißt es im Umfeld von Hastor. Tahoe Investors, der Investmentzweig des Familienunternehmens, ist vor einem Jahr bei Alno eingestiegen und hat dabei nach Informationen der Stuttgarter Zeitung mindestens 70 Millionen Euro verloren. Der Betrag setzt sich aus Darlehen und zwischenzeitlich wertlosen Aktien zusammen. Direkt war Tahoe mit 27 Prozent an Alno beteiligt; mit Hilfe von Poolverträgen konnten die Investoren zeitweise 43 Prozent der Anteile kontrollieren. Den Verlust kann der Investor verschmerzen. „Wir haben das so wie bei anderen Akquisitionen auch als High-Risk-Investment betrachtet,“ sagen zwei Vertreter im Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung.