In Kursen am Umweltzentrum Neckar-Fils kann man den richtigen Umgang mit der Sense lernen, Kräuterkurse machen, in denen man nicht nur Pflanzen bestimmen lernt, sondern auch, wie man Dinge wie Kosmetik oder Zahnpasta daraus macht.

Plochingen - Das Wissen um Wildkräuter liegt im Trend. Das ist auch im Umweltzentrum Neckar-Fils bekannt. Mit dem neuen Jahresprogramm möchte man daher am Puls der Zeit sein. Für die Naturschützer gestaltet sich dies aber gar nicht so schwer, bietet der Plochinger Bruckenwasen dank ihres nun schon 20 Jahre währenden ehrenamtlichen Engagements eine ideale Spielwiese, auf der es sich Mähen, Kräuter sammeln und Behausungen für Bienen bauen lässt.

 

Nicht Belehren, sondern Einbeziehen und Begeistern lautet die Devise: Seit der Landesgartenschau in Plochingen im Jahr 1998 möchte das Umweltzentrum eine Plattform für vielfältige Aktivitäten und Angebote der Natur- und Umweltschutzverbände aus dem Raum Plochingen und dem gesamten Esslinger Landkreis sein. „Die Leute zeigen wieder vermehrt Interesse an altem Handwerk und Wissen“, sagt die Biologin Brigitte Beier vom Umweltzentrum. Dieses Interesse versucht man zu nutzen, indem man Menschen die Möglichkeit bietet, die Natur vor der Haustür kennenzulernen, einen Nutzen für sich zu ziehen und gleichzeitig auf brennende Umweltprobleme wie etwa das Bienensterben aufmerksam zu machen.

Plötzlich merkt man, dass man das Kraut selbst im Garten hat

So findet bereits am Sonntag, 4. März, von 14 bis 17 Uhr ein Familienkurs statt, bei dem unter Anleitung eines Zimmermanns ein Wildbienenhaus gebaut wird. Denn Wildbienen benötigen Nistplätze für ihren Nachwuchs. Die bedrohten Insekten sind maßgeblich an der Bestäubung von Pflanzen und damit für den Erhalt von bunten Wiesen verantwortlich. Letzteren widmet das Programm eine breite Palette an Angeboten in diesem Jahr. Neben den bewährten Wildkräuterkursen gibt es am Sonntag, 3. Juni, zum ersten Mal den Workshop „Wellness mit Wildkräutern“. Die Teilnehmer rücken selbst zum Kräutersammeln aus und verarbeiten diese unter fachkundiger Anleitung zu Zahnpasta und Kosmetikprodukten. „Die Leute möchten sich etwas Gutes tun. Mir als Biologin ist wichtig, dass die Menschen die Arten wieder kennenlernen“, sagt Beier. Die Biologin freut sich immer, wenn Menschen im Anschluss merken, dass sie das ein oder andere Kraut selbst im Garten haben.

„Auch die Sensen- und Dengelkurse laufen super“, sagt Beier. In Kooperation mit dem Sensenverein Baden-Württemberg und Experten für Landespflege finden am 9. und 23. Juni sowie am 14. Juli Kurse zum Dengeln und Mähen mit der Sense statt.

Dem zweiten Vorsitzenden des Umweltzentrums, Matthias Weigert, liegt ein Programmpunkt am Herzen: die Ausstellung „Faszinierende Geschöpfe der Nacht – Fledermäuse“ vom 12. Mai bis zum 22. Juli. Sie soll Mythen ausräumen und Wissen vermitteln, wie man dem Tierbestand helfen kann. Für Gruppen und Schulklassen finden Führungen und Aktionen statt, zu denen man sich noch anmelden kann.