Die schwedische Fast-Fashion-Kette H&M verbannt ihr Plus-Size-Sortiment aus allen Filialen und stößt damit bei vielen Kundinnen auf Unverständnis.

Stuttgart - Radikaler Schritt: Das schwedische Textilhandelsunternehmen H&M hat seine Plus-Size-Kollektion „H&M +“ aus dem Sortiment seiner Filialen genommen und damit viele Kunden verärgert. Das gesamte H&M+-Sortiment werde nun ausschließlich online zur Verfügung gestellt, wie eine Pressesprecherin der Modekette dem Redaktionsnetzwerk Deutschland bestätigte.

 

#respectmysize

Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. Auch die bekannte Plus-Size-Bloggerin Julia Kremer meldete sich zu Wort und beklagte, dass nicht alle die Möglichkeit hätten, online zu bestellen. „Überlegt doch mal, wie schön es wäre, beim Shoppen mit Freundinnen auch etwas zu finden”, so Kremer, die sich mit dem Hashtag #respectmysize für Größen-Diversität einsetzt.

H&M begründete den Schritt mit der sich wandelnden Nachfrage – es werde den “Bedürfnissen unserer Kund*innen” gefolgt, so die Pressestelle. Laut H&M hat sich das Plus-Size-Sortiment in den letzten Jahren mehr und mehr auf den Onlineshop der Kette verlagert.

Ob rassistische T-Shirt-Sprüche, eine hohe Umweltbelastung durch Fast-Fashion, unzumutbare Zustände bei Zulieferern in Burma oder die vorläufig ausgesetzten Mietzahlungen während der Corona-Krise – die schwedische Modekette steht wegen ihres Geschäftsmodells häufig in der Kritik.